Update Hurrikan "Isaac"

Wie erwartet ist Hurrikan "Isaac" in Louisiana an Land gegangen - hier ein kurzes Update über die Lage

Wie erwartet hat sich "Isaac" am gestrigen Dienstag zu einem Hurrikan verstärkt und ist in der Nacht im Südosten des US-Bundesstaates Louisiana an Land gegangen. Auf den Tag genau sieben Jahre nach Hurrikan "Katrina" blickt man in New Orleans auf die neuen Schutzanlagen.

Landgang gegen 1:45 Uhr MESZ
Nach Angaben des National Hurricane Centers hat das Zentrum von Hurrikan "Isaac" in der Nacht zum Mittwoch um 1:45 Uhr unserer Zeit den äußersten Südosten des US-Bundesstaates Louisiana am Mississippi-Delta erreicht (Abb. 1). Um sein Auge herum weht dabei ein maximaler Mittelwind von etwa 130 km/h, das entspricht voller Orkanstärke, der Kerndruck zu dieser Zeit betrug 970 hPa. "Isaac" ist mit diesen Windgeschwindigkeiten ein Hurrikan der Kategorie 1 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala. "Landgang" ist in diesem Zusammenhang dabei etwas irreführend, zieht er doch derzeit zwischen Land und Meer entlang und schwächt sich zunächst kaum ab.

Hurrikan 'Isaac': hier aktuelle Messwerte und Zugbahnprognosen

Wie gestern beschrieben sollte man jedoch trotz dieser recht niedrigen Einstufung die Gefahr nicht unterschätzen. Denn die Gefahren durch Hurrikan "Isaac" gehen vor allem davon aus, dass das System selbst sehr groß ist und sich sehr langsam bewegt (um 7 Uhr mit 11 km/h), da es von einem Höhenrücken weiter nordwestlich am Vorankommen gehindert wird (Abb. 3).

Dadurch können Sturm und Starkregen die gleichen Regionen über Stunden mit voller Stärke beschäftigen. Die größte Gefahr geht vor allem durch Sturmfluten aus, die das Golfwasser in das Landesinnere drücken. Auch der Mississippi kann in seinem Einflussbereich weite Flächen bis hinein ins Innere der betroffenen und benachbarten Staaten überfluten. Erste Videos aus dem Internet zeigen bereits, wie das Wasser vom Golf aus die Küstenregionen überflutet, hier in Waveland, Mississippi:

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New Orleans bangt
Auf den Tag genau sieben Jahre, nachdem Hurrikan "Katrina" am 29. August 2005 New Orleans über große Gebiete hinweg überflutet und zerstört hat, hat man zurzeit dort wieder eine schlaflose Nacht. Die erste Flut wurde dabei gut überstanden, dank der vorhergehenden Trockenheit in den USA führte der Mississippi bislang kein besonders hohes Wasser. Gleichzeitig blies der Sturm jedoch mit Windspitzen bis 112 km/h in New Orleans (Abb. 4). Die nächste und stärkste Sturmflut wird am Mittwochmorgen Ortszeit, also gegen Mittag/Nachmittag unserer Zeit, erwartet.

Dabei kann das Wasser 3,65 m über der mittleren Hochwassermarke stehen. Durch Sturm und Wassermassen sind bereits 200.000 Menschen ohne Strom. Der Pegel von Shell Beach am Südufer des Lake Borgne östlich von New Orleans meldete bereits eine Sturmflut von etwa 3,35 Meter. Die neuen Schutzanlagen werden damit einer schweren Probe unterstellt. Es bleibt abzuwarten, wie sie die Dauerbelastung verkraften werden.

Hohe Überflutungsgefahr
Zu der Sturmflut kommen die Regenmengen, wobei örtliche Maxima von über 500 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen können. Die Lage ist also weiter angespannt. Auch im Mississippi-Flusstal sind dabei noch weiter im Landesinneren großflächige Überschwemmungen zu erwarten, wenn der Sturm zunächst gegen das Wasser drückt und nachfolgend bei seinem Weg nach Norden heftige Niederschläge mit sich bringt (Abb. 5).