Wahrscheinlichkeit

Die Wahrscheinlichkeit beeinflusst viele Entscheidungen. Kennen Sie die richtige Definition?

Der Begriff Wahrscheinlichkeit taucht immer wieder auf, sei es in der Schule, im Berufsleben oder im ganz normalen Alltag. Sie hat mehrere Gesichter, man kann auch von Prozenten, Quoten, Risiko oder Chancen reden. In der Meteorologie wird die Wahrscheinlichkeit oft in Prozenten angegeben.

Irrtümer von Wahrscheinlichkeiten
Bedeutet eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass 30 Prozent des Vorhersagegebietes nass wird und die restlichen Regionen kommen trocken durch den Tag? Nein, diese Schlussfolgerung wäre falsch. Nahe liegend wäre auch der Gedanke, dass es 30 Prozent des Tages regnet und in der übrigen Zeit kein Tropfen fällt. Diese Antwort ist ebenfalls nicht richtig. Eine dritte mögliche Erklärung wäre, dass es nicht regnet, weil die Chance kleiner als 50 Prozent ist. Aber auch das ist falsch.

Was bedeutet nun Wahrscheinlichkeit?
Die Wahrscheinlichkeit ist ein Maß, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Ereignis eintritt. Alles verstanden? Wenn nicht, noch einmal anders ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit ist die Chance, dass etwas eintritt.
Demnach gilt: 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit bedeutet, dass die Chance, das es regnet bei 3 von 10 liegt bzw. in 3 von 10 Fällen hat es bei der prognostizierten Wetterlage in der Vergangenheit geregnet.

Und wie sieht die Niederschlagswahrscheinlichkeit am heutigen Freitag aus?
Abb.2 zeigt uns, dass heute tagsüber das Risiko für Gewitter zwischen Rheinhessen, Thüringer Wald und Lüneburger Heide mit teilweise über 70 Prozent am größten ist. Die Gewitter können heute örtlich mit Starkregen, Hagel und Sturmböen einhergehen. Grund ist die Kaltfront von Tief LISA, die von Westen her Deutschland erfasst und eine vorgelagerte Konvergenz, in derem Bereich die Luft verstärkt zum Aufsteigen gezwungen wird. Am Wochenende verbleibt Deutschland wahrscheinlich noch im Übergangsbereich der im Südosten liegenden sehr warmen Subtropenluft und der im Nordwesten einfließenden kühleren Meeresluft. Die Folge sind weitere kräftige Gewittergüsse mit Unwetterpotential. Wo die Chance am Sonntagabend beim EM-Finale Italien gegen Spanien am geringsten ist, nass zu werden, wird aus Abb. 4 ersichtlich. Aus heutiger Sicht bleibt es am ehesten am Niederrhein zum Anpfiff trocken.