USA: Extreme Hitzewelle

Die USA befinden sich am Anfang einer, so wie es aussieht, historischen Hitzewelle

Seit Tagen purzeln Hitzerekorde in weiten Teilen der USA. Während man in Deutschland bei zu kühlen Bedingungen den Sommer vermisst, wurden am gestrigen Montag in den Great Plains und im Südwesten verbreitet über 35, häufig auch über 40°C erreicht - und ein Ende der Hitzewelle ist nicht in Sicht.

Die gemeldeten Höchsttemperaturen vom Montag sind in Abb. 3 zu sehen - selbst auf über 1000 Metern Höhe in den hoch gelegenen Great Plains gab es Temperaturen, die die 40-Grad-Marke überschritten (Goodland, Kansas, 1122 m ü. NN, 42°C), auch in Phoenix erreichte das Quecksilber 42°C. Reihenweise sind vor allem im US-Bundesstaat Colorado neue Tagesrekorde gepurzelt. Bemerkenswert ist vor allem die Serie der sehr heißen Tage hintereinander, in den USA achtet man dabei vor allem auf die Tage, an denen die Temperatur die 100°F - Grenze überschreitet, das entspricht knapp 38°C. So hatte Denver, Colorado in den letzten vier Tagen über 100°F zu verzeichnen, heute wird vermutlich der fünfte sein, bevor dort die Hitze etwas nachlassen dürfte.

Beeindruckende Ausdauer
Schaut man in die Vorhersagemodelle, so ist vor allem der lange Atem dieser Hitzewelle beeindruckend, wie allein ein Vergleich der Prognose der Temperatur in ca. 1,5 km Höhe zwischen der Analyse (Abb. 4) und der Prognose für den 11. Juli zeigt, dabei werden selbst in dieser Höhe teils Temperaturen über 30°C erreicht. Wärmevorschübe wird es dabei teils bis nach Kanada und Alaska geben (Abb. 7). Ebenso beeindruckend ist die Ensembleprognose für die entsprechenden Regionen. So schweben die Prognosekurven für die Temperatur in Abb. 6 für am Beispiel für Oklahoma City bis zum Ende der 15-Tage-Vorhersageperiode weit über der gestrichelten Linie der Normaltemperatur. Demnach ist dort durchweg mit Höchstwerten zwischen 35 und 40°C zu rechnen, teils auch darüber.

Woher kommt die Hitze?
Die Ursache für diese Hitzewelle ist in Abb. 4 skizziert: Eingeklammert von zwei Kaltlufvorstößen (K) über dem Nordosten sowie Nordwesten der USA befindet sich mit Schwerpunkt über den Plains ein warmes Hochdruckgebiet (W), das auf der Vorderseite des Kaltluftvorstoßes vor der Westküste mit entsprechend heißer Luft tropischen Ursprungs gespeist wird.

Schaut man sich das Muster der Strömung in Abb. 4 an, so erinnert dieses an den kleinen griechischen Buchstaben ? (Omega), weswegen diese Wetterlage auch den Namen Omegalage trägt. Bei einer solchen Konfiguration ist das Wetter sehr beständig, teils über Wochen hinweg. Für Deutschland etwa dürfte noch die Omegalage im April 2007 in Erinnerung sein, damals führten etliche Flüsse Niedrigwasser, der Monat war der bis dahin trockenste, sonnenscheinreichste und wärmste in den Wetteraufzeichnungen, einige Städte hatten überhaupt keinen Niederschlag im gesamten Monat.

Bereits viele Waldbrände
Dass eine beständige Hitzewelle auch für die USA ansteht, dürften die vielen angestellten und ehrenamtlichen Feuerwehrleute nicht gerne hören. Denn bereits seit Beginn des Monats wüten vor allem im US-Bundesstaat Colorado verheerende Busch- und Waldbrände, wir sehen hier jüngere Luftaufnahmen von dem größten "High Park Fire":

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Diese dürften weiterhin nur schwer unter Kontrolle zu bekommen sein, da die bodennahe Luft bei dem permanent vorherrschenden Hochdruckeinfluss immer weiter austrocknet. Die Hitze und die Waldbrände werden uns daher im Verlauf der nächsten Zeit sicherlich noch beschäftigen.