20 Grad Temperatursturz

Besonders im Osten Deutschlands wird der Temperatursturz in den nächsten Tagen spürbar sein

Die Überschrift unserer heutigen Wetter News ist nicht übertrieben, sie stellt jedoch auch gleichzeitig den größtmöglichen Temperatursturz dar, der sich binnen drei Tagen ereignen kann: Bis zu 20 Grad niedriger werden im Osten die Höchstwerte am Samstag im Vergleich zu heute sein. Warum?

Momentan: Subtropen-Luft
Dazu schauen wir uns an, woher die Luft aktuell kommt. In Abb. 2 ist die aktuelle Wetterlage zu sehen. Wir erkennen dort das steuernde Tief Queenie vor der Küste Portugals, aber auch das kleinräumige Tief "Rolande", das sich derzeit an der Riviera befindet. Sie bringen kühle Meeresluft polaren Ursprungs bis weit in den Süden, weswegen es im westlichen Mittelmeer auch teils kälter ist als hierzulande.

Auf der Vorderseite wird die Warmluft von Afrika kommend über das östliche Mittelmeer in Richtung Osteuropa geschoben, wo sie unter dem Einfluss von Hoch "Janto" durch den Sonnenschein zusätzlich erwärmt wird. An den Windpfeilen ist zu sehen, dass durch kleinere Tiefdruckzentren die Windrichtung auf Ost zurückgedreht ist. Daher gibt es einen großen Temperaturunterschied zwischen beispielsweise Berlin, das mit Luft aus Polen kommend versorgt wird, und Greifswald an der Ostsee, wo der Wind aus dem Hoch "Klaus" über Nordeuropa über das kühle Meerwasser weht, wodurch es dort heute rund 15 Grad kühler ist als in der Hauptstadt. Dadurch ist die Ursache für die ungewöhnliche Wärme im Osten Deutschlands gefunden.

Woher kommt der Temperatursturz?
Nun wäre noch zu klären, wie es zu der deutlichen Abkühlung kommt. Dazu schauen wir uns folgende Animation an (bei Darstellungsproblemen je nach Plattform sind die Einzelabbildungen auch in der Bilderleiste an der Seite zu sehen):

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Das Tief Rolande zieht bis Freitag zur Ostsee, wodurch die sommerliche Subtropenluft in Richtung Polen abgedrängt wird. Dabei entstehen in dieser im Übergang am Donnerstag auch im Norden vermehrt Schauer und Gewitter, die in der wärmsten Luft auch Unwetterpotenzial besitzen. Gleichzeitig kommt von der Nordsee am morgigen Donnerstag etwas kältere Luft zu uns, die das Temperaturniveau im Nordosten sinken lässt, dann sind auch im Nordosten die Höchsttemperaturen um oder etwas über 20°C. 

Am Wochenende örtlich Nachtfrost
Am Freitag folgt auf der Rückseite eines weiteren, von Island nach Südskandinavien ziehenden Tiefs sogar noch kältere Luft aus dem Nordmeer nach. Dies hat zur Folge, dass die Temperaturen noch einmal einen spürbaren Rückschritt machen. Am Beispiel von Halle an der Saale sieht man in Abb. 1 die Folgen: Die Temperatur stürzt von Höchstwerten heute bei 29°C auf Maxima etwas über 10°C am Freitag ab, das ist ein Unterschied von beinahe 20 Grad. Am Wochenende kann man dann in freien Lagen Norddeutschlands dann sogar Nachtfrost nicht völlig ausschließen.