Sommer vs. Winter

MeteoShow und - aktuell sehr beeindruckend - die großen Temperaturunterschiede in Europa

Nun steht der April vor der Tür und eines der markantesten Merkmale dieses Monats ist die Launenhaftigkeit seines Wetters bei uns. Woher diese kommt, das lässt sich gut anhand der aktuellen Temperaturverteilung über Europa zeigen, die derzeit eine riesige Spannweite hat.

Doch zunächst widmen wir uns dem Wochenendwetter hierzulande mit unserer an jedem Donnerstag erscheinenden MeteoShow:

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Aprilwetter: Große Unterschiede
Wie wir im Wettervideo sehen, kommen dabei nun kältere Zeiten auf uns zu. Die großen Schwankungen bei den Temperaturen im April werden leichter verständlich, wenn man sich die Gegensätze über Europa einmal genauer betrachtet. Denn im Frühling kämpft bei uns die subtropische Luft aus dem Südwesten mit teils sommerlicher Wärme gegen die Frostluft aus dem Nordosten.

Die Grenze zwischen diesen sehr unterschiedlichen Luftmassen bewegt sich dabei immer wieder über Deutschland hinweg, so dass sowohl bereits recht warmes Wetter zum Draußensitzen einladen kann, aber auch noch Schneeschauer bis in tiefe Lagen möglich sind. All dies zeichnet das sprichwörtliche Aprilwetter aus. Dass dabei die langjährigen Mittelwerte der Temperatur über einen längeren Zeitraum erreicht werden, ist übrigens unwahrscheinlich, denn auch diese errechnen sich aus kalten und warmen Phasen der Jahre 1961 bis 1990.

Sommer und Winter
Aktuell sind die Unterschiede in Europa auch sehr beeindruckend. Im Südwesten, in Spanien und Portugal, herrscht am südlichen Rand des Hochs Harry sehr freundliches Wetter, in ohnehin schon warmer Luft kann dabei mit Sonnenunterstützung die 20-Grad-Marke deutlich nach oben durchbrochen werden. So dürfte in Monte Real in Portugal heute mit maximal 26°C sogar ein Sommertag ins Haus stehen.

Im absoluten Kontrast dazu zeigt sich das Wetter im Nordosten Europas. Wie wir in Abb. 1 und 2 sehen, geht es am Barents- und Karasee durchaus winterlich zu. Hier herrscht noch gebietsweise Dauerfrost, gleichzeitig fällt unter Tiefdruckeinfluss noch Schnee. In Ussinsk im Vorland des Polarurals wird beispielsweise heute nur eine Höchsttemperatur von -8°C erwartet, nachdem die Frühtemperatur bei -19°C lag.

Die Luftmassengrenze zeigt sich dabei auch gut an dem Ausgleichswind, der in großer Höhe (um 9 km) weht, der so genannte Jetstream (Abb. 3). Er mäandriert zurzeit nördlich um das Hoch über dem Ostatlantik herum mit Windgeschwindigkeiten bis rund 200 km/h. Und auch in Deutschland ist er für das teils windige Wetter verantwortlich, das schon im Norden spürbar ist.