Unfallursache Sonne

Vorsicht Autofahrer, der Verkehrsklub ACE hat auf Basis von Daten des statistischen Bundesamtes eine neue Studie veröffentlicht. Danach ist die tief stehende Sonne eine deutlich häufigere Unfallursache als bisher angenommen.

Der Effekt der blendenden Sonne und damit der Sichtbehinderung als Ursache für Unfälle im Straßenverkehr ist überraschend groß. Der Verkehrsklub ACE in Stuttgart veröffentlichte laut Welt Online eine Studie. Dabei wurden Daten von Unfällen des Jahres 2010 mit wetterbedingter Ursache untersucht. Das Ergebnis: knapp zwei Drittel jener Unfälle (64 Prozent) gehen auf den flachen Einfallswinkel der tief stehenden Sonne in den Morgen- und Abendstunden zurück. Hier exemplarisch ein noch glimpflicher Fall vom 30. November vergangenen Jahres:

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Hagel, Nebel oder Unwetter weit abgeschlagen
Erstaunlich weit abgeschlagen sind andere Wettergefahren wie starke Niederschläge in Form von Hagel, Starkregen oder Schneefälle mit gerade 15 Prozent. Nebel ist Unfallverursacher bei etwa sieben Prozent der Fälle, Unwetter oder Seitenwind sind gar nur an knapp sieben Prozent aller wetterbedingter Unfälle beteiligt.

Auf- und Untergang zur "Rush Hour"
Die meisten Unfälle wegen tief stehender Sonne geschehen dabei im Herbst und Spätwinter oder frühen Frühling. Einerseits entspricht das auch der Erfahrung, andererseits ist es erstaunlich, da die Dämmerungsdauer um die Tagundnachtgleichen am kürzesten ist (der scheinbare Einfallswinkel der Sonne zum Horizont ist dann am steilsten). Vermutlich liegt es daran, dass die Sonne zur Zeit des Berufsverkehrs tief steht, wo im Sommer Auf- und Untergang vor bzw. nach der Hauptberufszeit stattfindet oder man im Winter noch im Dunklen zur Arbeit und meist auch wieder nach Hause fährt.

In Abb.6 sieht man, dass die Sonne momentan gegen 15 Uhr gerade noch 20° über dem Horizont steht, gegen 17 Uhr schon bei unter 10° flach auf die Erde scheint, bevor sie gegen 18:05 untergeht (Zeiten gelten für heute und für Kassel, weitere Sonnenuntergangszeiten in Abb. 7 - Achtung: Zeiten dort in UTC angegeben, für unsere Ortszeit muss noch eine Stunde addiert werden).

Vorsichtsmaßnahmen
Der ACE gibt dabei zu bedenken, dass man, wenn man eine Sekunde von der Sonne bei 50 km/h geblendet wird, man 14 Meter zurücklegt, ohne etwas zu sehen. Als Vorsichtsmaßnahmen wird die Reinigung der Scheiben von außen, aber auch von innen empfohlen. Auch Brillen mit polarisierten Gläsern helfen, das reflektierte und gestreute Sonnenlicht zu filtern.

In der kommenden Zeit ist also wieder erhöhte Vorsicht beim Autofahren geboten, da sich die Sonne vor allem im Verlauf der kommenden Woche überall in Deutschland, teils auch für längere Zeit durchsetzen wird, wie man auf unserer Wetterkarte beim Durchklicken sehen kann.