Januar 2012

Der Januar 2012 brachte Orkane, viel Regen, Schnee und endete mit sibirischer Kälte - Ein Rückblick

Der Januar 2012 bot beinahe das gesamte Spektrum an Wettererscheinungen. Von Sturm und Regen bis hin zu Schnee und eisiger Kälte war alles mit dabei. Wir blicken auf den vergangenen Monat zurück.

Mildester Jahresstart seit 1877
Dabei begann das neue Jahr im Deutschlandmittel mit dem wärmsten Neujahrstag seit dem Jahr 1877. Diese sehr milde Luft wurde auf der Vorderseite von kräftigen Tiefdruckwirbeln auf dem Atlantik herangeführt, die am 3. und 5. Januar auch Deutschland erreichten. Es waren dies die Orkantiefs ULLI (letztes männliches Tief aus 2011) und ANDREA (erstes weibliches Tief 2012).

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Viel Niederschlag in Staulagen
ANDREA sorgte dabei auch für Schäden in Deutschland, in Höhenlagen kam es zu Schneeverwehungen, ansonsten zu umgeknickten Bäumen, abgerissenen Dachelementen und Hochwasser. Insbesondere in Staulagen der Gebirge wurden respektable Niederschlagsmengen erreicht. In den Alpen kam es dabei zu enormen Neuschneemengen, einige Dörfer waren zeitweise wegen Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten. Auf der Zugspitze wurde mit 5 Metern Schneehöhe der höchste Januarwert seit 30 Jahren erreicht. Die Tiefs sorgten letztendlich dafür, dass im Januar zwei Drittel mehr Niederschlag fiel als im langjährigen Mittel, örtlich aber auch das Doppelte (Abb. 2).

Insgesamt war es dabei in der meisten Zeit des Januars deutlich zu warm, nur zur Monatsmitte und besonders am Monatsende sackten die Temperaturen spürbar ab, als am Rande von Hoch COOPER kontinentale Arktikluft von Nordosten her Deutschland erreichte. Dies dürfte jedoch nichts mehr daran ändern, dass der Januar 2012 über 2 Grad zu warm ausfällt mit einer Mitteltemperatur von etwa 1,9°C (Abb. 3).

Dennoch gab es zwischen den Tiefdruckgebieten genügend Platz für freundliche Momente, sodass die Sonne sogar häufiger zu sehen war als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 (Klimareferenzperiode). Im Mittel schien sie um ein Viertel länger, wobei sie am häufigsten im Nordosten Deutschlands sowie in der Südhälfte zu sehen war (Abb. 4).