Weltwetter-Übersicht

Wie jeden Sonntag folgt auch heute wieder die Vorhersage möglichen Extremwetters auf der Welt.

Die erste Woche des neuen Jahres ist schon wieder vorbei und es liegen Sturm, ergiebige Niederschläge und im oberen Bergland heftige Schneefälle hinter uns. Doch schauen wir auf die neue Woche, denn wie jeden Sonntag widmen wir uns wieder den möglichen Wettergefahren oder Extremereignissen, die weltweit in den kommenden Tagen auftreten könnten. Als erster Indikator dient dabei der Extreme Forecast Index des europäischen Vorhersagemodells, zu sehen in Abb. 1.

In diesem Fall zeigt er Abweichungen vom Modellklima für Temperatur an. Der Extreme Forecast Index oder EFI ist dabei ein Instrument, das als erster Indikator für mögliches Extremwetter dienen kann. Er schwankt dabei zwischen +1 und -1. Im Fall der Temperatur bedeuten hohe Werte, dass die Temperatur entweder stark positiv, oder stark negativ vom Modellklima abweicht. Hier eine Zusammenstellung der markantesten Ereignisse:

  1. Nordamerika
    In der Region fällt anhand der Abbildung 1 eine stark positive Abweichung auf (dunkelrot), was auf ungewöhnlich mildes Wetter in den südlichen Teilen Kanadas schließen lässt. Dort erstreckt sich noch zu Beginn der neuen Woche ein Hochdruckkeil vom Pazifik bis weit nach Kanada, wodurch sehr milde Luft in die Region geführt wird (Abb. 2). So zeigt unser Ortewetter für Calgary anfangs extrem mildes Wetter mit Höchstwerten bis 10°C. Die Temperatur liegt dementsprechend um etwa +15°C über dem langjährigen Klimamittel (vgl. Abb. 3). Allerdings folgt im Verlauf aber schon wieder rasch ein Kaltlufteinbruch.
     
  2. Östlicher Mittelmeerraum
    Die Karte in der Abbildung 4 zeigt über Osteuropa und dem östlichen Mittelmeerraum einen ausgedehnten Höhentrog, der bis in das nördliche Afrika reicht und im östlichen Mittelmeerraum derzeit für heftige Schauer und Gewitter sorgt. Örtlich besteht die Gefahr von Sturzfluten. Verbunden sind die Gewitterschauer mit Sturmböen und für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturen. Der EFI zeigt sowohl in Bezug auf den Wind als auch auf den Niederschlag positive Abweichungen zum Modellklima (vgl. Abb. 5 und 6). Im Verlauf der Woche wird sich das Wetter jedoch wieder beruhigen.
     
  3. Südamerika
    Kommen wir nochmal zur Temperatur und zur Abbildung 1 zurück. Dort wird ein tiefrotes Gebiet über Argentinien deutlich. Auf der Südhalbkugel herrscht im Moment Sommer, also womögliche Anzeichen für eine vorübergehend Hitzewelle. Im argentinischen Cordoba oder La Rioja prognostiziert unser Multi-Model-Mos am Anfang der Woche Werte bis 40 Grad oder sogar darüber. Bereits gestern gingen die Werte in der Region verbreitet in den Bereich, wie in Abbildung 7 gezeigt wird. Im Verlauf der Woche wird sich mit Tiefausläufern und Gewittern die Hitze vorübergehend abschwächen, bevor zum nächsten Wochenende hin womöglich erneut ähnlich hohe Werte erreicht werden können.
     
  4. Mitteleuropa
    Zum Abschluss noch einen kleinen Überblick über unser Wetter in der kommenden Woche. Nachdem es in der letzten Woche ziemlich turbulent herging, stehen die Zeichen im Verlauf der Woche eher für ruhigeres Wetter. Im Alpenraum kann sich Hockdruckeinfluss durchsetzen, so dass dort die zunächst teils noch unwetterartigen Schneefälle nachlassen. Der EFI für die Temperatur (Abb.1) zeigt Anzeichen für mildes Wetter, so dass vorerst kein Wintereinbruch im Flachland in Sicht ist.

    Spannend bleibt allerdings die Entwicklung zum kommenden Wochenende und darüber hinaus. Der neueste ECMWF-Lauf berechnet ein Hoch über Skandinavien und eine Tief über Osteuropa (Abb. 8). Bei der Wetterlage strömt kalte Luft aus Nordosten zu uns, wodurch dann auch im Norden Deutschlands evtl. der erste nennenswerte Schnee fallen könnte. Allerdings bleibt die Entwicklung noch sehr unsicher, da in der Ensemble-Vorhersage viele Läufe weiterhin eher zu milden Wetterlagen tendieren.