Juli der Rekorde?

Der Juli war nicht nur kühl, er war auch nass. Im Nordosten könnte ein Monatsrekord geknackt werden.

Der Juli 2011 neigt sich dem Ende und letztendlich war er alles andere, nur nicht hochsommerlich. Besonders der Osten Deutschlands wurde wiederholt von andauernden Regenfällen geprägt, so dass dort beachtliche Niederschlagsmengen zusammen kamen.

Bis zu 120 Liter Regen innerhalb von 48 Stunden
Erst JÖRG, dann MEIKEL, daraufhin folgte OTTO und nun ist QUENTIN an der Reihe. Diese vier Herrennamen sind mit dem diesjährigen Juli eng verknüpft. In ihrem Bereich kam es zu teils ergiebigem Regen, örtlich bestand immer wieder Unwettergefahr, entweder durch Starkregen oder wie jüngst durch ergiebigem Dauerregen, auch Landregen genannt.

Seit dem vergangenen Donnerstag liegt das Tief QUENTIN quasi stationär über der südlichen Ostsee, so dass es in einem Breiten Streifen von der Ostsee über Brandenburg bis nach Sachsen anhaltend und mitunter kräftig regnet. Die Abbildung 1 zeigt die 24-stündige Niederschlagsmengen von Donnerstag 08 Uhr MESZ bis Freitag 08 Uhr MESZ. Demzufolge war zunächst besonders Mecklenburg-Vorpommern von den Regefällen stark betroffen. In Rostock fielen rund 52 Liter pro Quadratmeter, in Rothemühl waren es mit 61,3 Litern knapp 10 Liter mehr. Am Stettiner Haff sind örtlich über 70 Liter Regen gefallen.

Das Regengebiet hat sich am Freitag nach Süden ausgedehnt und auch in Brandenburg für Dauerregen gesorgt. Die Abbildung 2 zeigt, wieviel Regen bis heute früh um 08 Uhr MESZ innerhalb von 24 Stunden gefallen ist. Von Rostock bis zum Stettiner Haff kamen nochmals um die 60 Liter Regen pro Quadratmeter hinzu, so dass dort innerhalb von zwei Tagen 100 bis 120 Liter auf einem Quadratmeter gefallen sind. Aber auch im Berliner Raum sind 50 Liter, in Potsdam gar 57,3 Liter Regen gefallen.



Juli rekordverdächtig?
So einige Tagesrekorde bezüglich der Temperatur und des Niederschlages wurden im Juli 2011 allemal geknackt. Doch langsam muss man sich mal die Frage stellen, ob es so mancherorts vielleicht sogar für einen Monatsrekord reicht.

Die Wetterstation Berlin-Dahlem verfügt über mit eine der ältesten Klimareihen Deutschlands. Seit 1908 wird hier kontinuierlich das Wetter beobachtet und aufgezeichnet. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der "nasseste" Juli im Jahr 1922 aufgetreten ist. Der Gesamtniederschlag lag bei 195,2 Liter/m². An zweiter Stelle folgt der Juli 1930 mit 191 Liter. Mit einem bisherigen Gesamtniederschlag in Berlin-Dahlem von 175,2 Liter reiht sich der Juli 2011 schon auf Platz 3 der niederschlagsreichsten Julimonate seit Beginn der Wetteraufzeichnung ein (vgl. Tabelle in Abbildung 3).

Allerdings bleibt Tief QUENTIN im Berliner Raum bis einschließlich morgen noch wetterbestimmend, so dass Platz 2, vielleicht sogar Platz 1 in greifbarer Nähe sind. Einen Überblick über die Niederschlagsverhältnisse im gesamten Bundesgebiet soll an dieser Stelle die Abbildung 4 geben.