Extremer April 2011

Wir blicken auf den April 2011 zurück, einem sehr ungewöhnlichen Monat in der Statistik

Der April 2011 ist rückblickend durchaus auffällig in der Statistik. Mit einigen Rekorden wird er wohl länger in Erinnerung bleiben, durchaus in positiver, wenn man an das diesjährige Osterwetter zurückdenkt.

Dabei sorgte eine ganze Abfolge ausgedehnter Hochdruckgebiete (Peggy, Quirina, Ruth, Stephanie, Tijen, siehe Aktion Wetterpate) für einen sowohl extrem trockenen, sonnenscheinreichen und auch warmen Frühlingsmonat.

Dabei verpasste es der April 2011 nur knapp, einen neuen Wärmerekord seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 aufzustellen. Mit einem Monatsmittelwert von nur wenig unter 11,8°C erreichte er fast den gleichen Wert wie der April 2009 (11,8°C) und lag damit um 4,4 Grad über dem langjährigen Durchschnittswert.

Dabei war die Wärme wie in Abb. 1 zu sehen beinahe überall gleich verteilt. Vor allem in Bayern dämpfte ein Kälteeinbruch zur Monatsmitte die Statistik etwas. In Oberstdorf wurde am 15. April hier noch einmal eine Temperatur von -5,4°C erreicht. Aber auch im Erzgebirge fiel noch einmal bis zu 17 cm Schnee (siehe Winter im Erzgebirge).

Trockenheit und Waldbrandgefahr
Überhaupt traten vor allem zur Monatsmitte nennenswerte Niederschläge auf, dies vor allem nach Osten hin. Ursache war das Tief Karl über Polen, das hier mit seinen Tiefausläufern streifte.

Jedoch stellte diese nasse Phase eine für den April 2011 untypische Ausnahme dar. Insgesamt fielen deutschlandweit nur etwas mehr als ein Drittel (38%) des durchschnittlichen Niederschlags (22 mm gegenüber 58 mm), wobei es vor allem im äußersten Norden im Einflussbereich der oft bei Skandinavien liegenden Hochdruckgebiete am seltensten regnete (siehe Abb. 2 und 4), in Schleswig-Holstein fielen bis heute häufig nicht einmal 10 mm.

Dementsprechend gab es zum Teil Probleme bei diversen Osterfeuern, die bei der zum Teil höchsten Waldbrandwarnstufe zu eskalieren drohten. Besonders im Westen Deutschlands sorgte die Kombination aus gleichzeitiger Blüte von Raps und Fichten für eine ungewöhnlich hohe Ansammlung an gelbem Staub, der sich auf Autos und Fensterdächer legte. Auch Allergiker haben in diesem April ordentlich gelitten, unsere iPhone Pollen-App PollenPro zeigte über lange Phasen hinweg die höchste Birkenpollen-Belastung an.

Sehr sonnig
Damit zusammenhängend zeigte sich auch die Sonne deutlich häufiger als im langjährigen Durchschnitt. In den Wetteraufzeichnungen seit 1951 gehört er sogar zu den fünf sonnenscheinreichsten mit 242 Stunden, fast 60% mehr als im Klimamittelwert. Wie in Abb. 3 zu sehen, schien die Sonne dabei am längsten im Rhein-Main-Dreieck.