Welttag der Meteorologie

An jedem 23. März wird der Welttag der Meteorologie gefeiert. Wir blicken zurück auf die Geschichte

In jedem Jahr wird am 23. März der Welttag der Meteorologie begangen. Dabei wird an die Konvention der Weltorganisation für Meteorologie am 23. März 1950 erinnert. Damals begann eine internationale Zusammenarbeit, zu der heute 189 Länder gehören. Wir schauen aus diesem Anlass zurück in die Geschichte der Meteorologie.

Herkunft des Wortes "Meteorologie"
Das Wort leitet sich aus dem griechischen Wort ???????????? mete?rologi? her. Dabei bedeutet ???????? mete?ros "das in der Luft Befindliche". Damals, zur Zeit von Aristoteles, waren alle unberechenbaren Himmelsobjekte "Meteore".

Sterne hingegen konnten in ihren Zugbahnen vorausgesagt werden, daher wies man die Physik von allem, was sich von der Erde aus gesehen oberhalb des Mondes befand, der Astronomie zu, darunter betrieb man Meteorologie. Durch die Erkenntnis, dass auch Meteore berechenbar sind, beschäftigt sich die Meteorologie heute auf die mögliche Berechenbarkeit des Wetters.

Anfänge der Meteorologie
Aristoteles schrieb das Buch "Meteorologie" im Jaher 350 v.Chr. und wird als Begründer der Wissenschaft angesehen. In seinem Werk stellte er zum Beispiel den Kreislauf des Wassers dar. Dieser hydrologische Zyklus ist wohl die größte Errungenschaft dieses Werkes.

Der Philosoph und Naturforscher Theophrastos von Eresos hat kurz darauf das "Buch der Zeichen" geschrieben, das als erstes Werk über die Wettervorhersage gilt. Im 9. Jahrhundert nach Christus, während der Muslimischen Agrarkulturellen Revolution, schrieb Al-Dinawari das "Buch der Pflanzen". Hier wurden die meteorologischen Erscheinungen des Himmels erklärt, die Mondphasen, Jahreszeiten und Regen, aber auch andere atmosphärische Phänomene wie Wind, Gewitter, Schnee, Überschwemmungen, Flüsse, Bäche und andere Wasserquellen.

Der deutsche Gelehrte Albertus Magnus (1200-1280) war der erste, der die Form eines Regentropfens beschrieb und der erkannte, dass ein Regenbogen das Ergebnis von Licht und Regen zeigt. Dietrich von Freiberg (ca. 1240-1318) und Kam?l al-D?n F?ris? (1267-1319) waren schließlich die ersten, die eine korrekte physikalische Erklärung für die Entstehung des Regenbogens gaben. Edmund Halley erkannte dann im Jahre 1716, dass Polarlichter mit Interaktionen des Erdmagnetfeldes zusammenhängen.

Wetterbeobachtung
Nur wenig zuvor, genauer im Jahre 1654, rief Großherzog Ferdinand II. das erste Netzwerk zur Wetterbeobachtung ins Leben, bestehend aus den Städten Florenz, Cutigliano, Vallombrosa, Bologna, Parma, Mailand, Innsbruck, Osnabrück, Paris und Warschau.

Mit der Erfindung des Telegrafen und seiner elektrischen Weiterentwicklung wurde dann auch das Netzwerk an Wetterbeobachtungen größer, und so konnten im 19.  Jahrhundert erste Analyse-Wetterkarten erstellt werden. In den USA begann ein flächendeckendes Beobachtungsnetz im Jahr 1849 von der Smithsonian Institution.

In Großbritannien wurde Robert FitzRoy im Jahre 1854 von der Regierung mit Wetterbeobachtungen auf dem Meer beauftragt. Im gleichen Jahr wurde aus seinem Büro das bis heute bestehende United Kingdom Meteorological Office (UKMO).

Schnell folgten die anderen Länder nach mit ihren eigenen Beobachtungsnetzwerken. 1875 startete das India Meteorological Department, 1881 folgte Finnland, Japan begann mit der Erstellung von Wetterkarten im Jahr 1883. Das United States Weather Bureau startete 1890, und das Australian Bureau of Meteorology im Jahre 1906. 1934 startete der Reichswetterdienst, der Deutsche Wetterdienst wurde im Jahr 1952 gegründet.

Numerische Wettervorhersage
Dass heute Computer dabei helfen, das Wetter vorherzusagen, ist auch auf den Norweger Vilhelm Bjerknes zurückzuführen. Er veröffentlichte 1904 eine Schrift, die die Möglichkeit aufzeigte, dass die dynamischen Prozesse des Wetters auf exakte Naturgesetze zurückführbar sind.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begannen damit die ersten numerischen Vorhersagen mithilfe von Computern. Sie konnten bereits erfolgreich die großräumige Verlagerung von Rossby-Wellen der mittleren Breiten und damit auch die Entwicklung von Hochs und Tiefs vorhersagen.

Im Jahre 1960 beobachtete Edward Lorenz die chaotische Natur der Atmosphäre, die er mathematisch beschrieb und damit die Chaostheorie ins Leben rief. Die Erkenntnis, dass die Prozesse nicht vollständig vorhersagbar sind, führte zur heutigen Verwendung von Ensembleprognosen, die die Unsicherheit aufgrund der chaotischen Eigenschaft der Atmosphäre berücksichtigen. Es folgten weitere Verbesserung wie zum Beispiel statistische Verfahren, so genannte MOS (Model Output Statistics)-Verfahren. In der MeteoGroup wird das eigens entwickelte Multi-Model MOS eingesetzt, das numerische Vorhersagen aus mehreren Vorhersagemodellen sowie Ensembleprognosen mit einfließen lässt.

In den letzten Jahrzehnten wurde zunehmend auch Gewichtung auf Klimamodellierung gelegt, die die Entwicklung der Atmosphäre über einen sehr langen Zeitraum hinaus prognostizieren sollen. Sie haben heutzutage eine räumliche Auflösung wie die ersten Wettermodelle.