Kommt die Wärme?

Dass der Frühling jetzt auf dem Weg ist, ist vielen von uns nicht nur durch den Kalender klar. Denn nicht nur dort war am gestrigen 21. März der Frühlingsanfang, auch die Natur begrüßt den Lenz mit Krokussen und Zwitschergesängen. Aber nicht allen ist es bereits warm genug, besonders nicht im Hinblick auf das folgende kalte Wochenende. Doch es deutet sich ein Temperaturwechsel an...

Erst kaltes Wochenende
Doch nach der ersten Frühlingsphase, die Donnerstag und Freitag  in der Südhälfte Deutschlands ihren Höhepunkt mit Maximaltemperaturen örtlich über 20°C finden wird, geht es erst einmal genau in die entgegengesetzte Richtung. Zum letzten Mal scheint sich hier der Winter aufbäumen zu wollen.

Grund ist polare Meeresluft, die zwischen einem umfangreichen Tief über dem Arktischen Ozean und dem Hochdruckgebiet bei den Britischen Inseln herangeführt wird (Abb. 2). Ab kommenden Donnerstag sinken daher bereits im Norden Deutschlands die Temperaturen, und zum Samstag hin wird es auch im Süden spürbar kälter werden. Vereinzelt ist dann sogar noch einmal etwas Schnee möglich, vor allem in der Nacht zum Samstag. Da der entsprechende Tiefausläufer jedoch sehr schwach ist, dürfte es nicht zu nennenswerten Mengen kommen.

Die Temperaturen am kommenden Sonntag liegen jedoch in Deutschland meist im einstelligen Bereich, und da es von Norden her aufklart, herrscht in den Nächten auch wieder verbreitet Frost, sogar am Rhein sind stellenweise Tiefstwerte von -5°C möglich, sodass man seine Pflanzen hier entsprechend schützen sollte.

Monatswechsel = Wetterwechsel
Schaut man weiter in die Zukunft, so kann man nun nicht mehr mit konkreten Temperaturprognosen, sondern eher mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten, denn bis zum ersten April, also bis zum übernächsten Freitag, vergeht noch einige Zeit, und dementsprechend ist die Unsicherheit einer solchen Prognose nicht von der Hand zu weisen.

Jedoch deutet eine Mehrzahl von Modellberechnungen eine Umstellung der Wetterlage hin zum wärmeren, aber auch zu wechselhafterem Wetter im neuen Monat. Bei einer derartigen Prognose, genannt Ensembleprognose, werden ja mehrere Vergleichsrechnungen mit leicht variierten Eingangswerten berechnet, um eine Aussage über die Eintreffwahrscheinlichkeit der Vorhersage zu erhalten (siehe unsere News: Chaotisches Wetter). Das Ergebnis für eine über Deutschland gemittelte Temperatur sehen wir in Abb. 3.

Schon auf den ersten Blick sieht man, wohin die Reise geht: nach dem deutlich zu kalten Wochenende (Temperaturen unter den langjährigen Mittelwerten = gestrichelte Linie) geht es in Richtung April deutlich wärmer zu, mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit für übernormale Temperaturen. Ein guter Orientierungswert für das Flachland sind Nachmittagstemperaturen um 15°C, aber auch Spitzenwerte über 20°C werden damit endlich wahrscheinlicher.

Bleibt es freundlich?
Jedoch bedeuten höhere Temperaturen nicht unbedingt auch strahlenden Sonnenschein. Die Ensemblecluster, die die oben genannten Ensemblevorhersagen in ähnliche Wetterlagen gruppieren (Abb. 4),  zeigen dabei neben einem Durchhalten des Hochdruckeinflusses auch eine erhöhte Möglichkeit, dass sich eine so genannte Westlage einstellt, sodass uns vermehrt atlantische Tiefausläufer mit entsprechend wechselhafterem Wetter erreichen könnten, besonders nach Norden hin.

Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in Abb. 5, der Bewölkungsprognose für Hamburg von unserem Energieportal MeteoPower wider. Nachdem momentan das Mittel der Bewölkungsprognosen bei einem Bedeckungsgrad von unter 20% liegt, liegt es im April aus heutiger Sicht bei 70 bis knapp 80%. Auch in Sachen Niederschlag gibt es erhöhte Signale für unbeständigeres Wetter (Abb. 6).

Fazit:
Mit großer Wahrscheinlichkeit geht es Anfang April mit den Temperaturen deutlich aufwärts. Ob sich dabei ruhiges oder unbeständiges Wetter einstellt, ist aus heutiger Sicht allerdings noch nicht klar. So oder so kann sich aber zeitweise die Sonne durchsetzen, und dann können wir uns auch über Temperaturen über 20°C freuen. Über eventuell unbeständigeres Wetter freut sich nach der trockenen Phase sicherlich dann die Natur.