Weltwetterübersicht

Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag schauen wir uns einige Regionen genauer an.

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, auch am zweiten Weihnachtsfeiertag, einige Regionen genauer an.

Diesmal mit dem Blick auf Europa, Amerika sowie Teile Asiens.

Europa
Europa ist weiterhin fest im Griff des Winters, verbreitet trifft man auf negative Abweichung der Temperatur zum eigentlichen Klimamittelwert. An dieser Grundsituation wird sich auch in der kommenden Woche nur wenig ändern. Teils liegt die Abweichung bei 4 bis 9 Grad unter den eigentlichen Mittelwerten für den Monat Dezember. Besonders für den Norden und die Mitte Europas werden auch in den nächsten Tagen Temperaturen unter dem Normalwert prognostiziert. Lediglich in Richtung England und Spanien sollen sich die Temperaturanomalien abschwächen.

Direkt am östlichen Mittelmeer sowie an der Süd- und Ostküste des Schwarzen Meeres ist es leicht zu warm und daran wird sich in der neuen Woche kaum etwas verändern. Eine kräftige Höhenströmung führt von Südwesten her stetig subtropische Luft aus Afrika heran.

Einzelne Signale für kräftigere Niederschlagsereignisse werden im Wochenverlauf besonders für den Westen Europas prognostiziert. Betroffen davon sind wahrscheinlich England, Irland, Portugal sowie Teile Spaniens und die Kanaren. Gebietsweise kann es in Folge kräftiger Niederschläge zu Überschwemmungen kommen. Diese Auffälligkeiten gehen mit dem Wechsel von arktischer zu gemäßigter Luft einher.

Amerika
Sehr auffällig sind derzeit die Anomalien über Mittelamerika. Hier ist es teils deutlich zu kalt. Auch in den kommenden Tagen werden für die Anrainerstaaten am Golf von Mexiko zu niedrige Werte erwartet. Allerdings liegen die Maxima auch dann noch bei 21 bis 26°C. Nur zur Erinnerung: der Mittelwert der Temperatur auf den Inselstaaten der Karibik beträgt im Dezember etwa 23 bis 26°C. Eine weitere Auffälligkeit sind die zu hohen Werte im äußersten Norden von Kanada sowie zwischen Westgrönland und dem östlichen Nordpolarmeer, dort ist es teils 1 bis 2°C zu warm.

Von Alaska bis nach Florida wird in der neuen Woche hingegen ein Temperaturrückgang erwartet, damit lassen endlich auch die kräftigen Niederschlagsereignisse an der Westküste der USA nach. Dort stehen noch immer viele Landkreise unter Wasser. Diese Überschwemmungen resultierten aus den letzten sehr regenreichen Tagen, beispielsweise in Kalifornien.

Mit dem Kälteeinbruch gab es bis nach South Carolina teils weiße Weihnachten. Aber auch jetzt entspannt sich die Lage nicht so schnell, denn ein kräftiger Blizzard bringt dort noch bis Montag (27.12.) Schnee, dabei kann es verbreitet 40 Zentimeter Schnee geben, Verwehungen nicht eingeschlossen (siehe auch Vorhersage für New York).

Asien und Australien
In großen Teilen Asiens ist es momentan zu kalt und auch in den kommenden Tagen verbleibt es winterlich. Dies ist allerdings nicht sehr verwunderlich, denn auch dieses Jahr sorgt eine kräftige Hochdruckzone über Mittelsibirien für einen permanenten Kaltluftnachschub. Besonders markant sind die negativen Abweichungen der Temperatur im zentralen China sowie in der Mongolei. Kalte Luft setzt sich gerne in den tieferen Lagen und Bergkesseln des Hochlandes ab und verweilt hier bis weit in das nächste Jahr hinein.

Im Gegensatz dazu steht ein auffälliger Warmluftvorstoß über dem Ochotskischen Meer (nördlich von Japan). Im äußersten Osten Russlands werden positive Abweichungen von 0,5 bis 1,5°C zum Klimamittelwert erwartet. Im Grenzbereich dieser Warmluft zu der bereits angesprochenen Kaltluft über China und Sibirien kann es während der neuen Woche zu kräftigen Niederschlägen und heftigen Sturmereignissen kommen.

Am kommenden Sonntag folgt die nächste Weltwetterübersicht.