Ein Wintermärchen

Was für Weihnachten?!? Deutschland zeigt sich von seiner kalten, aber schönen Winterseite.

Fast scheint sich der Winter 2010 für immer in unseren Erinnerungen verewigen zu wollen. Selten oder nie zuvor gab es solch schneereiche Weihnachten. In Berlin konnte heute die höchste jemals zu Weihnachten gemessene Schneedecke vermeldet werden. Der Rekord von 1981 mit 17 cm kann mit den 34 cm vom 25.12.2010 nicht mal ansatzweise mithalten. Leider hat die Winterlandschaft nicht nur Vorzüge. Vor allem dem Winterreiseverkehr kamen die Schneefälle der letzten Stunden und Tage ungelegen. Viele Menschen konnten nicht pünktlich oder gar nicht bei ihren Liebsten erscheinen. Noch immer hat der Verkehr in allen Bereichen mit wetterbedingten sowie technischen Problemen zu kämpfen.

Wer die Reise zu seiner Familie geschafft hat, dem offenbart sich nun eine Wintertraumlandschaft. Besonders die Kinder können sich nach Herzenslust im Schnee austoben. Der kleine Hügel von nebenan verwandelte sich in den letzten Tagen zu einer hoch frequentierten Rodelpiste.

In den mittleren und oberen Berglagen sind in Deutschland Schneehöhen von über 100 Zentimeter anzutreffen. Wintersport ist nahezu in der gesamten Bundesrepublik möglich. Was in den letzten Jahren undenkbar gewesen wäre, ist nun Alltag: Selbst in den Großstädten sind Menschen auf Skiern unterwegs. Die Langläufer werden nicht nur verwundert angeguckt sondern meist bewundert oder beneidet, denn sie kommen viel schneller voran als man selbst.

Wie kam es eigentlich zu diesen weißen Weihnachten?
Die Vorwitterung in den ersten beiden Dezemberwochen legte den Grundstein für unser jetziges Wetter. Am Heiligen Abend lag Deutschland dann zu großen Teilen unter einer, teils sehr niederschlagsreichen Schneefront. Dort, wo es kurz vor Weihnachten noch Tauwetter gab, setzte sich pünktlich zum Fest wieder kalte und feuchte Luft durch. Die Schneedecke wuchs beständig. Da seit Wochen über Mitteleuropa viele Tiefdruckgebiete unterwegs sind und jetzt wieder kalte Luft arktischen Ursprungs einströmt, verbleiben auch der erste und zweite Weihnachtsfeiertag hochwinterlich; verbreitet mit Schneegarantie.

Wie geht es weiter?
Deutschlandweit bleibt auch in den kommenden Tagen arktische Kaltluft wetterbestimmend. Vor allem in der Osthälfte verweilen wir im Dauerfrostbereich. Nachts ist dort und im Süden teils strenger Frost mit Tiefstwerten um -15°C nicht unwahrscheinlich. Im Westen Deutschlands können sich zwischen Weihnachten und Silvester tagsüber leichte Plusgrade einstellen, allerdings wird es nachts wieder kalt und Glätte durch Gefrieren von Tauwasser wird zum ständigen Begleiter.

Große Niederschlagsereignisse werden vorerst nicht erwartet, allerdings werden am zweiten Weihnachtsfeiertag sowie am Montag noch einige Schneeschauer in der Nordhälfte prognostiziert. Im weiteren Wochenverlauf überwiegen dann die trockenen Abschnitte. Der Dezember 2010 ist auf dem besten Wege einer der schneereichsten und kältesten Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden.