Föhn

Segen und Fluch zugleich: Zum einen gilt er als Schneefresser, zum anderen bringt er milde Tage.

Föhn
Segen und Fluch zugleich: Zum einen gilt er als Schneefresser, zum anderen bringt er freundliches und mildes Wetter.

Was ist der Föhn?
Der Föhn ist ein Wind, der in Verbindung mit der Überströmung von Gebirgen ensteht. Der wohl bekannteste seiner Art im deutschsprachigen Raum tritt besonders häufig im Herbst und Frühling in den Alpen nördlich des Alpenhauptkamms auf. Dabei senkt sich die normal zum Gebirge liegende Strömung teilweise und sehr böig auf der Leeseite (windabgewandten Seite) bis in die Täler ab. Häufig treten dabei neben Sturm in Gipfelbereichen auch stürmische Böen in Tallagen auf. Bei dem häufiger auftretendem Südföhn, also einer Anströmung der Alpen von Süd nach Nord, stauen sich nicht selten (aber auch nicht zwingend) Niederschläge südlich der Alpen, während es nach Norden hin freundlich aufgelockert und vor allem trocken ist. Dies ist auch der Fall, der im äußersten Süden Deutschlands zu freundlichem Wetter führt. Im Übergangsbereich der trüben, regnerischen Seite zur freundlichen und aufgelockerten Seite bildet sich dann eine sogenannte Föhnmauer. Dort fließen die Wolken ähnlich einem Wasserfall vom Berg talwärts und lösen sich dabei auf - ein sehr beeindruckendes Spektakel.

Was für Auswirkungen?
Der Föhn führt, dort wo er auftritt, neben dem Sturm zu sehr spürbaren Veränderungen in Temperatur und Luftfeuchte. So steigt die Temperatur unabhängig der Tageszeit deutlich an. Gleichzeitig sinkt die relative Luftfeuchte auf ein Minimum. Daher gilt der Föhn auch als Schneefresser, der sich neben den Windverfrachtungen im Gebirge auch verschlechternd auf die Pistenverhältnisse auswirkt. Allerdings wird man mit einer hervorragenden Fernsicht belohnt und der Himmel kann von linsenförmigen Wolken, auch Föhnfische genannt, gespickt sein.

Was macht der Föhn am Mittwoch?
Die Wetterlage mit dem Tiefdruckgebiet "Scarlett" auf dem Weg von der Biskaya über die Beneluxstaaten nach Norddeutschland und schwachem Hochdruck über dem Mittelmeerraum ist zwar nicht die klassische Lage für einen heftigen Föhnsturm, reicht aber aufgrund des Druckunterschieds aus, um den Föhn dennoch stürmisch aufleben zu lassen. Dabei strömt feuchte und milde Luft von Süden her gegen die Alpen und es kommt zu den oben erwähnten Niederschlägen, während sich nach Norden hin Auflockerungen und trockene Verhältnisse breit machen. Bis Donnerstag bleibt der Druckunterschied und somit auch der Föhn bestehen. Erst in der Nacht zum Freitag kann der Druckunterschied durch einen Kaltfrontdurchgang aufgehoben werden und der Föhn bricht zusammen. Wolken und Niederschläge breiten sich dann auch auf die bis dahin geschützten Bereiche der Alpen und des Alpenvorlands aus.