Schluss mit Frost

Wie jeden Donnerstag hier das Wochenend-Wetter als Video-Podcast mit unserer MeteoShow.

Nach diesem September und Oktober könnte man denken, es geht mit der Kälte immer so weiter. Doch was die nächsten Wochen angeht, so haben sich die Vorzeichen auf Mildwetter geändert.

Dabei wechselt derzeit die Hauptwindrichtung von Nord bis Nordost auf Süd bis Südwest, und statt Luft aus polaren Regionen folgt nun milde Atlantik- und Mittelmeerluft. Einen spürbaren Eindruck hiervon werden wir bereits in den kommenden Tagen bekommen. Mehr Details erfahren Sie in unserer MeteoShow mit dem Wetter für die kommenden Tage:

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Wie kommt es zu dem Wechsel?
Im Oktober hatten wir es bei den Britischen Inseln häufig mit Hochdruckgebieten zu tun. In solch einem Fall wird an dessen Ostflanke der Weg frei, um die kältest-mögliche Luft zu uns kommen zu lassen. Diese wurde insbesondere um und nach dem 20. des Monats besonders spürbar. Denn während die Luftschichten in den höheren Breiten, also von der Arktis her bereits stark auskühlen, konnte diese Frostluft in abgeschwächter Form über Skandinavien auch bei uns ankommen (siehe auch Abb. 2). Dabei kam es teils bis in Lagen unter 500 Metern zu Schneefällen.

Stattdessen stellt sich nun eine typische Wetterlage für uns ein mit tiefem Luftdruck zwischen Island und Skandinavien und hohem bei den Azoren (Abb. 3). Mit dieser milden Meeresluft wird es damit in den nächsten Tagen und wahrscheinlich sogar Wochen schwierig für Schnee in den Mittelgebirgen. Schauen wir auf die Prognose der Temperatur in rund 1.500 Metern Höhe, die in Abb. 4 dargestellt ist. Die Null-Grad-Marke finden wir hier über Deutschland höchstens in Küstennähe, gerade im Mittelgebirgs- oder Alpenraum sind die Temperaturen hier komfortabel im Plusbereich.

Schluss mit Frost
Für Autofahrer - besonders für diejenigen, die bisher nicht dazu gekommen sind, auf Winterreifen zu wechseln, sind das natürlich gute Nachrichten. Denn sie bekommen jetzt noch einmal eine Galgenfrist, dies nachzuholen. Exemplarisch hierfür betrachte man die Ensembleprognose für Berlin in Abb. 5, die bereits bis zum 11. November reicht: Nicht eine der Berechnungen des amerikanischen Vorhersagemodells lässt die Temperatur bis zur Frostgrenze fallen, sodass man bis dahin Frost und Glätte im Flachland so gut wie ausschließen kann.

Nur in Richtung Bayern und Württemberg gibt es nach den ersten Novembertagen eine Frost-Wahrscheinlichkeit von gerade 20%, die so auch nur vom europäischen Vorhersagemodell berechnet wird. Diese Wahrscheinlichkeit und die Prognose der Tiefsttemperaturen in 2 m und 10 cm Höhe sehen Sie in Abb. 6.

Mit diesem Verlauf folgt der Spätherbst der Statistik, nach der nach einem zu kalten Oktober (Abb. 7.1) oftmals ein eher milder November (Abb. 7.2) und in Folge sogar oft ein milder Winter folgen. Ob dies jedoch wirklich so eintrifft, sei dahingestellt (siehe hierzu auch die Wetternews von gestern).