Wetterrückblick Europa

Der Juli war ein Monat voller Rekorde. Doch nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Regionen.

Blicken wir auf den Juli in Deutschland zurück, werden wir uns an viele, teilweise sehr heiße und sonnige Tage erinnern. Doch auch in anderen Teilen Europas gab es teilweise Rekordverdächtiges Wetter.

Allgemeine Wetterlage im Juli in Europa
Ein über dem Ostatlantik liegender Trog führte in der ersten Monatshälfte viele, teils kräftige Tiefdruckgebiete in die Region um Großbritannien. Auf  der Vorderseite wurde Heißluft aus Afrika nach Europa geführt, die im Deutschen Raum in den Einfluss von Hoch "Yari" gelangte, dass mit seinem Zentrum in der ersten Woche nach Osteuropa abgewandert ist. Nachfolgend sorgte Hoch "Zadok" in Mitteleuropa für sehr sonniges und heißes Wetter mit Rekordtemperaturen. In der zweiten Monatshälfte verlagerte sich der Trog allmählich nach Osten, wodurch sich auch die Zugbahn der Tiefdruckgebiete verlagerte. Diese zogen nun eher über Frankreich und Deutschland bis nach Skandinavien, wobei sie die heiße Luft aus Mitteleuropa bis in den Westen Russlands sowie in Teile Finnlands hinaufführten und die Hitzewelle nach Osten abgedrängt wurde.

 

Schauen wir uns ein paar Beispielregionen in Europa an


In Deutschland begann der Juli gleich mit einer Hitzewelle.
Die über Großbritannien liegenden Tiefdruckgebiete führten auf ihrer Vorderseite heiße tropische Luft aus Afrika zu uns, sodass vor allem im Osten Deutschlands Rekordtemperaturen um 37°C keine Seltenheit waren. So konnten zum Beispiel mehrere Berliner Stationen neue Wärmerekorde für diesen Juli aufweisen:
In Berlin Buch wurden am 11.07. 38,2°C gemessen, was somit der wärmste Julitag seit Beginn der Aufzeichnungen 1889 war. Auch in Berlin Tegel wurde ein neuer Rekord verzeichnet. 
Dort erreichte man am selben Tag 37,7°C. Das letzte Mal, dass so eine Temperatur gemessen wurde, liegt 47 Jahre zurück.

Die erste Hitzewelle wurde mit Tief "Norina" beendet. Im Westen und Nordwesten des Landes gab es gebietsweise schwere Unwetter.
Mit Hoch "Achilles" startete dann die zweite große Hitzewelle, wo nochmals verbreitet Höchsttemperaturen über 30°C herrschten. Doch die heiße feuchtwarme Luft brachte teils heftige Unwetter mit sich, die zum 23.07. sogar einen kompletten Wetterumschwung mit sich brachten. Während die erste Monatshälfte vor allem im Osten Deutschlands deutlich zu heiß und trocken war, brachte der Kaltfrontdurchgang des Tiefdruckwirbels "Quendeline" das von vielen lang ersehnte Nass von oben mit einhergehender Abkühlung. Von da an wurde nicht mehr die feucht warme Luft nach Deutschland transportiert, sondern eine deutlich kühlere Luftmasse. Wechselhaftes, aber nicht unfreundliches Wetter bestimmte den Rest des Monats.

Die seit der zweiten Monatshälfte nach Osten verschobene Hitzewelle brachte vor allem in Russland neue Temperaturrekorde. Während schon in den News vom 27.07. über neue Höchstwerte  in Moskau (37,5°C) berichtet wurde, konnte auch dieser Rekord zwei Tage später gebrochen werden. Die Wetterstation Moskau meldete eine Maximumtemperatur von 38,2°C, was für Moskauer Verhältnisse deutlich zu warm ist. Hinzu kommt die anhaltende Dürre, die Russland bereits etwa 1/5 der Ernteerträge kostete.

Es kam auch immer wieder zu Waldbränden, die man sogar auf Satellitenbildern erkennen konnte. Doch nicht nur der Natur und der Agrarwirtschaft machte die Hitze zu schaffen. Auch die Menschen im Westen Russlands leiden an der Hitze. Mittlerweile sind schon mehr als 1600 Tote zu beklagen. Die meisten von ihnen seien wohl beim Baden unter Alkoholeinfluss ertrunken. Und ein Ende der Hitzewelle in dieser Region ist auch nicht in Sicht.

Nicht nur in Deutschland und Moskau war es diesen Monat zu warm. Auch Finnland hatte diesen Monat ungewöhnliche Temperaturen vorzuweisen. So gab es an der Wetterstation in Helsinki insgesamt acht Tage, an denen die 30°C Marke überschritten wurde. Doch nicht nur in Helsinki ist es deutlich zu warm. Bis weit in den Norden wurden Maximumwerte von bis zu 30°C registriert, normal sind am Polarkreis gerade 15°C.