China: Flut und Hitze

Zu den derzeit dramatischen Überflutungen in weiten Teilen Chinas kommt nun noch eine Hitzewelle

Weiterhin erreichen uns dramatische Nachrichten aus China. Unverändert reißt der Jangtse Fluss Schlamm und ganze Häuser mit sich, wie in diesem Video eindrucksvoll dokumentiert ist:

###YOUTUBE###

Hunderte Tote, Schäden in Milliardenhöhe
Doch die Überflutungen betreffen nicht nur das Einzugsgebiet dieses längsten Flusses Asiens. Opfer durch Überschwemmungen werden aus vielen Regionen der Volksrepublik gemeldet, nach Angaben der englischen Nachrichtenagentur PA sind dies die schlimmsten seit einem Jahrzehnt.

Nach Angaben der englischen PA Nachrichtenagentur waren am Mittwoch Zehntausende ohne Strom, bisher wurden durch die Fluten 823 Menschen getötet, 437 werden noch vermisst, Evakuierungsmaßnahmen betreffen 1,3 Millionen Einwohner Chinas. Der wirtschaftliche Schaden liegt mittlerweile im Bereich zweistelliger Milliardenhöhen. Bis heute wird es vor allem noch im Südosten, Südwesten und Nordosten Chinas gebietsweise kräftige Regengüsse geben.

Etwa 30.000 Einwohner von Kouqian waren am Mittwoch vom Wasser eingeschlossen, nachdem kräftige Regengüsse im Nordosten der Provinz Jilin niedergegangen sind. Das Wasser überschwemmte die Stadt, nachdem der Wende- und Songhua-Fluss über die Ufer traten.

In Wuhan in der zentral gelegenen Hubei-Provinz waren tausende Arbeiter damit beschäftigt, Flutbarrieren aus Sandsäcken zu bauen in Erwartung der steigenden Pegel der Flüsse Jangtse und Hangang.

Auch wenn in China in jedem Sommer kräftige Regengüsse niedergehen, sind die Überflutungen in diesem Jahr die schlimmsten seit einem Jahrzehnt. Im Einzugsbereich des Jangtse fiel bisher 15 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel, so Duan Yihong, Leiter des nationalen Wetterdienstes.

Tausende von Hilfskräften in der zentralen Henan Provinz suchten am Mittwoch nach Überlebenden, nachdem eine Brücke unter dem Druck der Fluten des Yi-Flusses zusammengebrochen war. Dabei starben 37 Menschen, 29 werden noch vermisst.

Hitzewelle im Norden
Zusätzlich steigen die Temperaturen im Norden Chinas immer weiter an. Von den Wüstengebieten der Mongolei wird dabei die extrem heiße und trockene Luft mit westlicher Strömung (Abb. 2) immer weiter in Richtung Peking geweht. Am gestrigen Mittwoch wurde in 960 Meter Höhe an der Wetterstation Guaizihu auf dem mongolischen Plateau am Rande der Gobi-Wüste 45°C erreicht (Abb. 3 und 4).

Aber auch in Peking und im Umland sind Höchsttemperaturen zwischen 37 und 40°C denkbar (Abb. 5). In dem am dichtesten bewohnten Norden Chinas sind auch in den kommenden Tagen auch heute und morgen Temperaturen bis 45°C denkbar. Zusammen mit dem typisch dichten Smog (Peking meldet tagsüber eine Sichtweite von 2 km, siehe auch Abb. 1 und 6) stellt dies auch eine extreme Gesundheitsbelastung für die rund 15,5 Millionen Bewohner der Hauptstadt dar.

 

Abb. 1 unterliegt einer CC-Lizenz