'Alex' wird Hurrikan

Der Tropensturm Alex verstärkt sich im Golf von Mexiko weiter und dürfte heute zum Hurrikan werden

Mit Argusaugen beobachtet den Tropensturm Alex, der seit dem 25. Juni 2010 auf dem Weg über die mexikanische Halbinsel Yucatán und Belize zog. Nun führt sein weiterer Weg über den Golf von Mexiko, wo er sich aktuell wieder verstärken kann.

Der erste Tropensturm der Hurrikansaison 2010/2011 wird dabei mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da man dramatische Konsequenzen befürchtet, sollte er in Kontakt mit dem Ölteppich auf dem Golf von Mexiko kommen. Jedoch befindet sich dieser weiter nordöstlich, sodass zumindest unmittelbar keine Verschärfung zu befürchten ist und die Arbeiten am Ölleck weitergehen können.

Auf seinem Weg in den Golf von Mexiko (siehe Abb. 2) überquerte er dabei bereits die mexikanische Halbinsel Yucatán sowie das mittelamerikanische Land Belize. Hier ging er am Samstag, 26.06.10 an Land, wo bereits 71 Liter pro Quadratmeter Regen in Belize City fielen. Dies führte bereits zu steigenden Flusspegeln, sodass Einwohner und Touristen aus den tiefer gelegenen Gegenden flüchten mussten.

Flutartige Überschwemmungen führten auch in Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua zu Evakuierungen für hunderte von Menschen, wobei in Mittelamerika mindestens vier Todesfälle auf die Regenmengen vom vergangenen Wochenende zurückzuführen sind. In Flores, Guatemala, sind am vergangenen Wochenende über 280 Liter pro Quadratmeter Regen vom Himmel geprasselt, das entspricht etwa dem halben Jahresniederschlag von Berlin. Und aus dieser Region werden weiter kräftige Niederschläge gemeldet (Abb. 3).

'Alex' verstärkt sich über dem Golf
Am frühen Dienstagmorgen unserer Zeit befand sich Tropensturm Alex gut 700 km östlich von La Pesca, Mexiko. Sein Zentrum bewegt sich mit nur 7 km/h nach Norden, während um es rum der Wind mit im Mittel 100 km/h kreist. Überschreitet dieser mittlere Wind 118 km/h, so ist Alex ein Hurrikan der Stufe 1, was voraussichtlich im Verlauf des heutigen Dienstags geschehen wird.

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Das National Hurricane Center NHC rechnet damit, dass der Wind dann in den kommenden 72 Stunden auf im Mittel etwa 150 km/h verstärken wird, er wäre dann in eine hohe Kategorie 1 oder kleine 2 auf der Saffir-Simpson Skala einzustufen, die bis 5 reicht.

Aber wesentlich gefährlicher als der kräftige Wind sind die Regenmengen, die Alex dann mitbringen kann, wenn er am Donnerstag Ortszeit wohl auf das Festland treffen wird und die Wolken etwa vor der östlichen Sierra Madre, einem mexikanischen Gebirgszug, zum Aufsteigen gezwungen werden. Hier kann es dann auch zu Schlammlawinen kommen. Hinzu kommt die Gefahr von Sturmfluten für die mexikanische und texanische Golfküste.

Weiterer Ex-Hurrikan 'Darby' vom Pazifik
Zudem wird Mittelamerika auch vom Westen, vom Pazifik her bedroht. Hier befinden sich noch die ehemaligen Hurrikane Celia und Darby (Abb. 4), hier zu sehen in unserer Satellitenanimation vom 24. bis 25.06.10:

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Speziell geht es hier um 'Darby'. Als tropisches Tief werden zwar nicht mehr so kräftige Winde, wohl aber noch erhebliche Niederschläge erwartet, die dann für den Westen ebenfalls die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen mitbringen (Abb. 6), wenn 'Darby' im Laufe des heutigen Tages die Küste erreicht (Abb. 5).