Wenn es Fische regnet

Kein Aprilscherz: In Australien hat es lebendige Fische geregnet. Dieses Phänomen ist durchaus kein Einzelfall

Seit Ende Februar haben enorme Regenmengen im Norden und Nordosten Australiens für die schwersten Überschwemmungen seit dem 19. Jahrhundert gesorgt. Auch wenn die Unwettergefahr zunächst gebannt ist, so fällt doch eine Meldung aus Lajamanu im Northern Territory besonders ins Auge: Hier fielen in der Nacht vom 25. auf den 26. Februar 2010 lebendige Fische vom Himmel.

Jahrhundert-Unwetter
Der Höhepunkt der Unwetter folgte dann am 6. März insbesondere für Melbourne. Die ortsansässigen Meteorologen sprachen von einem "Jahrhundertunwetter", das auch von tennisballgroßen Hagelkörnern begleitet wurde mit einem Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern. Die Regenmengen, die hier erreicht wurden, sind durchaus beachtlich und liegen in einem 18-Stunden-Zeitraum teils über 100 Liter pro Quadratmeter (Abb. 4 und 5).

In Queensland steht derzeit ein Gebiet unter Wasser, das etwa der Fläche von Bayern entspricht, zahlreiche Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten und ohne Strom. Während wir uns voraussichtlich morgen an dieser Stelle um die Ursache dieser extremen Wettererscheinungen kümmern wollen, geht es heute um die Kuriosität des Fischregens aus Lajamanu.

Fische weit ab von Gewässern
Dabei fielen laut "The Northern Territory News" hunderte von kleinen Fischen vom Himmel, die zum Teil noch lebendig waren. Dieses ist keine Scherzmeldung und vor allem auch für Lajamanu nicht neu. Die letzten Meldungen stammen aus den Jahren 2004 und 1974. Dabei befindet sich das Dorf am Rande der Tanami-Wüste, die nächsten größeren Gewässer sind hunderte von Kilometern entfernt.

An der Richtigkeit dieser Meldung gibt es dabei kaum Zweifel, denn Berichte über Fischregen liegen von seriösen Quellen aus allen Teilen der Welt vor. Älteste Quellen reichen dabei bis in das zweite Jahrhundert n.Chr. zurück, zu lesen im Text Deipnosophistai des Schreibers Athenaios. In der "Times" vom 10. März 1859 findet sich ein Artikel, nach dem ganze Dächer von Fischen bedeckt worden seien. Sogar im Wissenschaftsmagazin "Nature" findet sich in der Ausgabe aus dem Jahr 1918 ein Bericht von Fischregen im englischen Ort Hindon.

Wie kommt es dazu?
Da es nur wenig ausreichende Beobachtungsdaten von Tierregen gibt (nicht nur Fische, auch kleine Frösche sind schon gemeldet worden), kann man bis heute auch keine absolut sichere Erklärung abgeben. Nach wie vor die stichhaltigste Begründung ist aber nach wie vor die, dass ein Tornado die kleinen Tiere transportiert hat.

Während dieser über Flüsse oder das Meer zog, ist es durchaus plausibel, dass er in seinem kraftvollen Aufwindbereich Wasser und die darin befindlichen unglücklichen Tiere weit in die Höhe gerissen hat. Als der Wirbelsturm schwächer wurde, konnte er diese nicht mehr halten, und sie fielen weit entfernt wieder zu Boden.

Weiterer Bericht
In der englischen "Sunday Express" aus dem Jahr 1969 erschien ein weiterer Bericht über Tierregen von Veronica Papworth, dieses Mal Frösche betreffend:

Wir wollten noch auf eine Abendveranstaltung, das weiß ich noch exakt, als plötzlich ein Regen aus Fröschen los tobte. Sie kamen von überall her, da Türen und Fenster offen standen. Dann waren Tausende von ihnen auf dem Fußboden, die wir gar nicht wieder loswerden konnten. Als wir sie verscheuchten, kamen mindestens eben so viele wieder herein. Zu der Veranstaltung kamen wir dann viel zu spät. Als wir dann ankamen, sah ich an meinem Bein noch ein paar von ihnen sitzen, die ich als Beweis zeigen konnte.

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Die Abb. 3 unterliegt der Common Creative Lizenz.