Deutschland und der Winter

Eine unendliche Geschichte? Nach Daisy und Jennifer sorgte Sturmtief Keziban für neuen Schnee.

 

Das Sturmtief Keziban brachte ordentlich Wind und einiges an Neuschnee. Besonders markant fiel dieses jüngste Ereignis in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aus. Dort herrschen verbreitet winterliche Verhältnisse, die selbst hartgesottene Hochgebirgsmenschen so nicht alle Tage antreffen.

In der Hansestadt Greifswald wurde am Morgen eine Gesamtschneehöhe von 38cm gemessen, dies ist schon ein beachtlicher Wert, aber allein 15cm davon sind im Schlepptau von Tief Keziban gefallen.

In Abbildung 1 ist die Gesamtschneehöhe von diversen offiziellen Wetterstationen dargestellt. Auffällig sind verbreitet zweistellige Werte, nur der äußerste Westen des Landes hat wegen teils leichten Plusgraden weniger Schnee abbekommen. Auch der Wind meldete sich zu Wort, die Wetterstation Kap Arkona bekam in der Nacht zum Samstag bei einem Mittelwind von 45 Knoten (immerhin 80 km/h) einen Neuschneezuwachs von 20cm! Die dortigen Zustände hätten nicht nur in jedem Actionfilm einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In Abbildung 2 sind die maximalen Windgeschwindigkeiten bis Samstag 07.00Uhr abgebildet, die Angaben sind in Knoten (6 Knoten entsprechen in etwa 10 km/h). Abgesehen von teils meterhohen Schneeverwehungen und erheblichen Verkehrsproblemen ist der Norden Deutschlands derzeit sicherlich ein Traum für Freunde des Winters; hier zeigt sich das Wetter von seiner aktivsten Seite. Abbildung 3 zeigt die 24-stündige Niederschlagsmenge vom 29.01.2010 07.00 Uhr bis 30.01.2010 07.00 Uhr. In der Darstellung fallen die hohen Werte im Nordosten und Südwesten auf, aber auch im Ruhrgebiet sind örtlich über 8 Liter pro Quadratmeter gefallen, allerdings ging der Schnee vom Niederrhein her allmählich in Schneeregen und Regen über.


Wohin zieht das Sturmtief?

Abbildungen 4 und 5 sind Satellitenbilder vom 30.01.2010 01.00 Uhr und 09.00 Uhr. In diesen Aufnahmen kann man den Weg des Sturmwirbels von West nach Ost gut verfolgen. Die Abbildung 6 zeigt hingegen den erwarteten Aufenthaltsort von Keziban am Sonntag gegen 13.00Uhr. Keziban zieht also nach Nordosten in Richtung nördliche Ostsee. Deutschland gelangt nachfolgend in den sogenannten Rückseitenbereich des Tiefs. In diesem Bereich treten oftmals Schauer auf, es sind aber auch Auflockerungen mit etwas Sonne möglich.


Weitere Aussichten
In dem eben angesprochenen Rückseitenbereich wird es am Sonntag vom Wetterablauf wesentlich ruhiger: Neben Schneeschauern im Nordwesten zeigt sich vor allem nach Osten hin auch längere Zeit die Sonne und es bleibt weitgehend trocken, auch die Höchstwerte liegen dann mit -6 bis +3°C im „ertragbaren Bereich“. In der kommenden Woche werden der Dienstag und Mittwoch aus meteorologischer Sicht wieder interessant, dabei ist mit Neuschnee, Glätte und Wind zu rechnen, sodass besonders Autofahrer wieder gegen winterliche Straßenverhältnisse ankämpfen müssen. Ab Donnerstag scheint sich das Wetter wieder zu beruhigen, allerdings wird es gleichzeitig kälter und in den Nächten ist wieder mäßiger bis strenger Frost möglich. Genauere Informationen finden Sie auf unserer Homepage.