Wo liegt am meisten Schnee?

Andauernde Schneefälle brachten Deutschland viel Neuschnee, doch wo liegt momentan am meisten davon?

Der Winter hat uns nun schon seit ein paar Wochen fest im Griff. Mitte Dezember begann es mit der arktischen Kontinentalluft, die in Deutschland vielerorts zu strengem Frost führte. Über Weihnachten setzte dann das Tauwetter ein und von der bisherigen Schneedecke blieben höchstens noch ein paar Flecken zurück. Kurz darauf kam es pünktlich zum Jahreswechsel besonders in der Nordhälfte zu teils kräftigen Schneefällen mit erheblichen Neuschneemengen. Die Schneefälle legen vorübergehend eine kleine Pause ein, aber bei verbreitetem Dauerfrost bleibt die Stimmung in Deutschland hochwinterlich, weil vor allem in den meisten Teilen der Bundesrepublik eine geschlossene Schneedecke von einigen Zentimetern Höhe liegt. Doch wie sieht die Schneedecke aus, wo liegt am meisten Schnee und wo am wenigsten? Gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Gebirgen und dem Tiefland?

Werfen wir dazu einen Blick auf die Abbildung 1, die uns die gemessenen Schneehöhen einiger Stationen vom Dienstagmorgen graphisch sehr schön veranschaulicht. Dabei fällt sofort der breite weiße Streifen auf, der von den nördlichen Mittelgebirgen bis fast zu den Küsten reicht. Hier liegen flächendeckend zwischen 3 Zentimetern in der Prignitz und bis zu 23 Zentimetern am Nordrand des Kyffhäusers in Artern, nur an den Küsten liegt mit örtlich nur einem Zentimeter etwas weniger Schnee. In diesem streifen liegt die Schneehöhenspitze auf dem Brocken, der am heutigen Morgen eine Schneehöhe von 64 cm meldete (Abbildung 2).

Wie viel Schnee liegt im Süden?
Der Süden Deutschlands ist von den zeitweiligen Schneefällen um den Jahreswechsel herum verschont geblieben - ganz im Gegenteil, hier regnete es bei deutlichen Plusgraden. Erst am vergangenem Wochenende erreichte der Schnee dann auch die Südhälfte mit der Bilanz: 1 bis 10 cm Schnee, nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge liegen bis zu 25 cm (Feldberg) und 34 cm Schnee (Großer Arber). Eine Ausnahme bildet dabei der nördliche Alpenrand. Ab einer Höhe von 2000m liegt hier zwischen 80 und 180 Zentimetern Schnee. Somit liegt auf der Zugspitze mit einer Schneehöhe von 1,80 Meter am meisten Schnee in Deutschland. 

Fazit:

Die andauernden Schneefälle um den Jahreswechsel herum haben vor allem der Nordhälfte Deutschlands teils rekordverdächtige Neuschneemengen gebracht. Zum Teil liegt hier in tiefen Lagen mehr Schnee als in höheren Mittelgebirgslagen. Ein schönes Beispiel ist der Vergleich zwischen der Schmücke im Thüringer Wald (948 m NN) und Dederstedt in Sachsen-Anhalt (151 m NN). Auf der Schmücke liegen derzeit 13 cm Schnee, in Dederstedt sind es mit einer Schneehöhe von 28 cm mehr als das Doppelte.

Wie geht es weiter?
Zum Wochenende erwarten wir über Deutschland erneut teils langanhaltende Schneefälle, bei denen wieder einige Zentimeter Neuschnee zusammenkommen, doch welche Region diesmal am meisten von der weißen Pracht abbekommt, dass wird sich noch zeigen (Abbildung 3).