Deutschland
Wintersport!
Sogar auf dem Brocken staunt man derzeit nicht schlecht. Um 1 Uhr heute, am 26. März 2009, wurden 218 cm Schneehöhe gemessen. Selbst der Oberharz bietet zum Monatswechsel in Richtung April noch ausreichende Bedingungen zum Ski fahren. Wen also die kalte Witterung nicht stört, der kann sich an diesem Wochenende auf die Bretter stellen. Nur wo ist es am besten?
Zunächst einmal zur Wetterlage: Nach wie vor befinden wir uns unter dem Einfluss polarer Meeresluft, die seit geraumer Zeit für diese kühle und teils nasskalte Witterung verantwortlich ist. Nachdem gestern ein Tief von der Nordsee südostwärts über uns hinweggezogen ist und teils bis in das Flachland für kräftige Schneefälle sorgte...
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... herrscht nun eine vorübergehende Beruhigungsphase.
Diese Beruhigung ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon ab heute Nachmittag folgt von der Nordsee das nächste Tief namens Jens versorgt uns mit Regen. Wichtig für die Wintersportler: Dabei steigt die Schneefallgrenze vorübergehend auf über 1.000 Meter an (Abb. 4).
Zweiteilung
Die Entwicklung am Samstag ist dann für die Auswahl des Wintersportorts von entscheidender Bedeutung. Denn nachdem Tief Jens weitergezogen ist, wird auf seiner Rückseite wieder die kühlere Meeresluft polaren Ursprungs mit südwestlichem Wind zu uns geführt. Dabei hält sich nach Osten hin die mildere Luft, im Westen sinkt die Schneefallgrenze wieder. Sie liegt in Richtung Karawanken bei über 1500 Metern, während sie nach Westen hin bei 700 bis 800 Metern liegt (Abb. 5).
Entlang dieser Luftmassengrenze zieht nun am Samstag eine so genannte Welle von Frankreich her über die Alpen und das südliche Deutschland hinweg, wobei besonders im Südwesten ganz respektable Niederschlagsmengen zusammenkommen können. Mit 10 bis 40 cm Neuschnee kann man hier durchaus rechnen, allerdings dürfte der Wintersport an diesem Schneetag eher ungemütlich werden. Dies gilt auch für den doch recht kräftigen Wind (Abb. 6).
Samstag oder Sonntag?
Wer also nur samstags unterwegs sein möchte, für den bieten sich dann eher die ruhigeren mittleren und hohen Lagen der Ostalpen an, zum Beispiel ist das Wetter in den Ötztaler Alpen verhältnismäßig ruhig bei Temperaturen im Plusbereich. Man sollte dabei allerdings auch auf die Lawinengefahr achten.
Sonntag sieht es dagegen eher weiter westlich besser aus. Zwar sind noch viele Wolken mit dabei, es gibt aber nur noch gelegentlich leichte Niederschläge, die Schneefallgrenze liegt um 1000 Meter. Weiter westlich in Richtung in Richtung Steiermark und Burgenland dagegen muss auf der Alpensüdseite mit kräftigem Schneefall, unterhalb von 1500 bis 2000 Metern auch mit kräftigem Regen gerechnet werden (Abb. 7).
Wohin also fahren?
Generell kann man sagen, dass die Wintersportbedingungen aufgrund der Ausgangs-Schneelage (Abb. 8) in höheren Lagen noch sehr gut sind. Allerdings sollte man wegen der zu erwartenden Niederschläge, dem teils kräftigen Wind und der Lawinengefahr genau auf die Wettervorhersage für den Lieblingsort achten und sich beispielsweise bei unserem Wintersportwetter erkundigen.
Wen es nicht unbedingt in die Alpen zieht, für den sind vielleicht auch noch unsere Mittelgebirge ein Tipp: in den höchsten Lagen des Thüringer Waldes sieht es besonders am Sonntag nach guten Wintersportbedingungen aus, auch im südlichen Hochschwarzwald heißt es dann "Ski und Rodel gut", und ansatzweise ist auch der Oberharz noch zu empfehlen.
Die Neuschneesumme bis zum Sonntag finden Sie in Abb. 9. In diesem Sinne: "Hals- und Beinbruch!"