Wochenendskiwetter

Die Schneefälle lassen in den Nordalpen nach und auch hier setzt sich zögerlich die Sonne durch. Aber Vorsicht!

Es ist Mitte März, die Berge sind weiß und schneebedeckt! Warum also nicht am Wochenende in die Alpen fahren? Aber weiterhin heißt es dort "Achtung: Lawinengefahr"!

Die Wetterlage
Im Moment sorgt Tief "Eckhard" (Abbildung 1) für Schneefälle vor allem in den zentralen und östlichen Teilen der Nordalpen. Dabei gab es letzte Nacht 20 Zentimeter Neuschnee, örtlich noch mehr. Die Schneefälle lassen nun langsam nach und mit dem leichten Zwischenhocheinfluss (Abbildung 2), der sich von Westen und Südwesten bemerkbar macht, geht auch die dichte Wolkendecke auf der Alpennordseite auf. Die Chancen für eine kräftige Ladung Märzsonne stehen somit recht gut! Am Sonntag nähern sich aber allmählich dichtere Wolken von Norden und mit Niederschlägen ist wieder zu rechnen. Die Schneefallgrenze liegt dabei sehr hoch, erst ab 1000 bis 1500m kommt das Ganze als Schnee runter. Für die mittlere Lagen bedeutet das zunehmend Tauwetter und örtlich einen Anstieg der Unwettergefahr. Der Wind frischt wieder deutlich auf, vor allem in den Bergen.

Die Lawinengefahr
Für die Skifahrer bedeutet das weiterhin hohe Lawinengefahr. Aktuell liegt diese verbreitet bei Stufe 4 von fünf möglichen. Die Ursache der hohen Lawinengefahr ist nicht der Neuschnee alleine, sondern der Schneefall in Kombination mit dem stürmischen Wind. Daher nicht umsonst der Spruch: Der Wind ist der Baumeister der Lawinen! Die Schneekristalle brechen dabei auseinander und bilden eine Schneedecke, die in sich kaum eine Bindung vorweist.
Deshalb entstanden störanfällige Triebschneeansammlungen oberhalb der Waldgrenze in allen Hangexpositionen. Lawinenwarnstufe 4 heißt hierbei auch, dass ein Schneebrett bereits durch das Gewicht eines Skifahrers ausgelöst werden kann, teils lösen sich diese aber auch von selbst. Wer sich bei einer solchen Situation am Fuße des Berges im flachen Gelände befindet, sollte sich allerdings nicht sicher fühlen: Bei Stufe 4 kann eine Lawine durchaus auch flachere Einzugsgebiete erreichen oder sogar von dort ausgelöst werden.

Mit dem Regen am Sonntag ist vor allem in mittleren Lagen mit einem Anstieg der Gefahr zu rechnen. Der Regen durchweicht die Schneedecke und vermindert somit, wenn auch auf andere Weise als der Wind, die Bindung innerhalb der Schneedecke. Die daraus resultierenden Schneebretter haben vielleicht nicht das Ausmaß wie die in hohen Lagen, sind aber nicht minder gefährlich: Gerät man hinein, lässt diese Art von "Schnee" durch die darin eingeschlossene Feuchtigkeit kaum Raum zum Atmen. Zudem ist der Schnee deutlich schwerer, als eine vergleichbare Schneedecke in höheren Lagen. Physische Schäden sind also zudem möglich.

Tendenz
Die Lawinenwarndienste, vor allem mit Einzugsgebieten im Nordalpenbereich rechnen vorerst mit keiner Veränderung der Lawinengefahr, somit bleibt es vorerst bei Stufe 4 in allen Hangrichtungen. Die Aussichten für die Wintersportorte im Detail sind hier zu finden.

Ob sich der Frühling durchsetzen kann, ist im Moment eine spannende Frage (siehe News von gestern). Also Frühling- wie Winterfans sollten das Wochenende genießen, Wintersportler aber mit Vorsicht!

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