Skiwetter: gut!

Das kleinräumige Tief Phostine hat für starke Gegensätze auf engem Raum gesorgt...und für Schnee!

Im Osten Deutschlands hat man es am gestrigen Nachmittag gemerkt: Regen und Schneeregen setzten ein, die so schnell auch nicht wieder aufhören wollten. Wer in dieser Zeit von West nach Ost durch Sachsen gefahren ist, der ist dabei beinahe ins Schwitzen gekommen. Auf der Alpensüdseite wollte es dagegen schon am gestrigen Morgen nicht mehr aufhören zu schneien. Für beides ist ein kleines Tief verantwortlich.

Es ist auf den Namen Phostine getauft worden. Es entstand im Bereich der Luftmassengrenze zwischen der polaren Luft und der südlich davon befindlichen milderen Luft am Rand eines 'Trogs' über der Algarve. Anschließend führte der Weg immer an dieser Grenze entlang weiter über das Mittelmeer, bis das Tief schließlich gestern über die Alpen nach Deutschland gelangte. Gestern führte der Weg dann weiter von Bayern an die Oder, nun ist Phostine bereits auf dem Weg zur Ostsee.

Diese Zugbahn ähnelt sehr dem, was man unter einer Vb-Lage versteht (über die hiermit zusammenhängenden Erscheinungen haben wir bereits häufiger berichtet). Durch den Weg über das Mittelmeer an den östlichen Alpen vorbei gen Norden treffen dabei feucht-warme und kalte Luftmassen aufeinander. Dabei muss die wärmere Luft mit der geringeren Dichte aufsteigen und sich über die Kaltluft schieben. Es kommt also zu so genannten Aufgleitniederschlägen.

Gute Ausgangslage für die Wintersport-Saison
Östlich des Tiefdruckzentrums sorgten diese mit südlichen Winden (Abb. 1) zunächst für sehr viel Schnee auf der Südseite des Alpenhauptkamms. Da hier zusätzlich ein Staueffekt auftritt, war die Neuschneemenge in höheren Lagen beachtlich: In Österreich fielen von Sonntag auf Montag auf dem Hohen Sonnblick zum Beispiel 30, auf der Villacheralpe sogar 40 cm Neuschnee (Abb. 2).

Damit sind sehr gute Grundlagen für die weitere Skisaison geschaffen: auf dem Hohen Sonnblick (Bundesland Salzburg, Österreich) liegen jetzt insgesamt beinahe 2 Meter (199 cm) Schnee, der Piz Nair (St. Moritz, Schweiz) meldet 180 cm und der Paganella (Trentino-Südtirol, Italien) 145 cm (Abb. 3). Genauere Informationen, Schneehöhen und Vorhersagen für viele Skiorte finden Sie in unserem Wintersportwetter.

Scharfe Temperaturgegensätze in Deutschland
In Deutschland waren die Niederschlagsmengen weniger spektakulär, dafür zeigte sich hier an den Temperaturen, wie scharf die Luftmassengrenze war. Während an der östlichen Seite des Tiefs Phostine mit südlichen Winden dabei die milde Meeresluft einsickerte, wurde westlich davon die deutlich kältere Luft mit Nordwinden herangebracht (Abb. 4).

Wie groß dabei die Unterschiede auf engem Raum waren, zeigt die Temperaturbeobachtung von gestern, 01.12.08, 12 Uhr: zur gleichen Zeit meldet Straubing 3°C und Metten 12°C (Abb. 5). Beide Orte sind nur etwa 25 km Luftlinie entfernt und liegen auch ungefähr auf gleicher Höhe. Ebenso zeigt sich die Luftmassengrenze bei den Höchsttemperaturen von Sachsen (Abb. 6), von West nach Ost immerhin eine Spanne von 10°C.