Erster Herbststurm

Ab heute erleben wir durch Sturmtief Quinta windiges Herbstwetter. Was ist wann und wo zu erwarten?

Herbst ist auch immer die Zeit der Herbststürme. Ab heute übernimmt das Sturmtief Quinta (Abb. 1) zusammen mit einigen Randtiefs die Regie. Das bedeutet windige und auch nasse Tage für Deutschland, wie man im Tagesverlauf zunehmend bemerken wird.

Dabei gelangen wir in den Einflussbereich einer so genannten Frontalzone, also einem Bereich, in dem immer wieder Kalt- und Warmfronten für einen niederschlags- und wolkenreichen Charakter sorgen werden. So kommt bereits in den Morgenstunden von der Nordsee schauerartiger Regen auf, der aber nur noch ansatzweise bis in den äußersten Südosten vorankommt.

Grund hierfür ist, dass sich bereits ein kleines Randtief ankündigt. Randtiefs treten häufig bei großräumigen und bestimmenden Tiefs auf. In ihrem kleinräumigen Einflussbereich treten dabei sehr markante Wettererscheinungen auf, sie ziehen dann allerdings sehr schnell weiter. Der Orkan Lothar (26.12. '99) etwa war solch ein Randtief.

Heute: Regen und allmählich windiger
In unserem Fall wird dieses Randtief längst nicht so dramatische Auswirkungen haben wie seinerzeit Lothar. Zunächst einmal sorgt es dafür, dass aus dem in Richtung Südosten vorankommenden Regen im heutigen Tagesverlauf eine Warmfront wird (Abb. 2, markiert), die sich wieder nordwärts in Bewegung setzt. Dadurch bekommen insbesondere die westlichen Mittelgebirge Harz, Eifel, Sauerland bis zum morgigen Tag doch nennenswerte Niederschlagsmengen, wobei man nicht ausschließen kann, dass im Mittelgebirgsstau auch lokale Überschwemmungen auftreten.

Für wesentlich mehr wird der Wind jedoch immer spürbarer. Schon heute frischt der Südwestwind immer weiter auf, weht an den Küsten und auf den Bergen auch stark. In Spitzen sind schon im Flachland im Tagesverlauf häufig starke bis stürmische Böen zu erwarten, im Mittelgebirgen und an den Küsten auch Sturmböen, auf den Gipfeln auch orkanartige Böen (Abb. 3).

Morgen noch stürmischer
An der Südflanke des Randtiefs, das dann am Mittwoch über die Ostsee abzieht, sieht man dann, dass die Isobaren noch etwas enger aneinander gedrängt sind, womit ein noch kräftigerer Wind weht: In etwa 1,5 km Höhe weht der westliche bis südwestliche Wind mit Geschwindigkeiten bis über 100 km/h (Abb. 4). Im Flachland muss dann im Verlauf des Mittwoch zunächst im Nordwesten, später dann häufig mit stürmischen Böen gerechnet werden, vereinzelt sind auch Sturmböen, an den Küsten schwere Sturmböen (ab ca. 90 km/h) möglich (Abb. 5), dabei fällt mit Ausnahme des Südostens teils kräftiger schauerartiger Regen.

Auf was sollte man achten?
Auch wenn es sich in diesem Fall um einen "ganz normalen" Herbststurm handelt, sollte man zumindest auf Arbeiten auf Hochgerüsten verzichten sowie auch Dacharbeiten meiden.

Im Straßenverkehr sollte man damit rechnen, dass von den Bäumen Äste abknicken und auf die Fahrbahn fallen können. Jedenfalls sollte man sich auf längere Bremswege einrichten, da die herabgewehten Blätter zusammen mit dem Regen einen rutschigen Film auf der Straße hinterlassen. Diese Vorsicht gilt natürlich insbesondere für Motorradfahrer.