Unwetter-Warnung

Die aktuelle Wetterlage ist ähnlich brisant wie diejenige, die zu den Unwettern am Wochenende im Westen geführt hat

Die Unwetter-Gefahr ist heute wieder groß in der Westhälfte Deutschlands. Nachdem hier bisher schwülheiße Luft bestimmend war, sorgt ein Ausläufer eines Tiefs, das aus dem Hurrikan Christobal entstanden ist, für das Risiko von kräftigen Gewittern. Wo muss man mit den schlimmsten Erscheinungen rechnen?

Großes Schwitzen war gestern vor allem im Westen Deutschlands angesagt. Zwar waren die Höchsttemperaturen auch im Osten häufig über der 30-Grad-Marke, allerdings sorgte am Rhein ein deutlich höhere Luftfeuchtigkeit für eine größere Hitzebelastung.

Luft, die große Hitze und zugleich eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzt, hat einen großen Energievorrat, der nur noch angezapft werden muss, um kräftige Schauer oder Gewitter entstehen zu lassen. In diesem Fall erfolgt die Auslösung durch ein Tief, das zu den Britischen Inseln zieht. Ursprünglich war dieses Tief der Hurrikan Christobal, der dann in der Westwindzone bis hierher transportiert wurde. 

Ex-Hurrikan mit viel feuchter Luft
Ex-Christobal hat durch seine Kaltfront (Abb. 1) bereits in Frankreich für zum Teil kräftige gewittrige Regengüsse gesorgt, und zurzeit (29.07.08, 6 Uhr) erreichen die ersten Schauer das Saarland. Während die verschiedenen Luftmassen entlang einer Konvergenzlinie zusammenprallen, werden die Schauer und Gewitter von Südwesten her zunehmend ins westliche Deutschland vordringen, die vereinzelt auch unwetterartige Ausmaße annehmen können.

Denn neben der hohen Luftfeuchtigkeit, die das Tief tropischer Herkunft heranbringt (Abb. 2), ist auch die Windscherung - die Änderung des Windes mit der Höhe - am Rande dieses Tiefs kräftig, wie ein Vergleich der Windkarte am Boden und in gut 800 Metern Höhe zeigt (Abb. 3.1 und 3.2).

Die Unwetter-Gefahren
Aus diesem Grund muss bereits am Vormittag mit ersten Schauern und Gewittern im Westen Deutschlands gerechnet werden, die sich nachmittags häufen und "zusammenwachsen".  Da diese so genannten Gewitter-Cluster nur sehr langsam ziehen, wird erwartet, dass auf engem Raum hohe Regenmengen zusammenkommen, die auch für lokale Überschwemmungen sorgen könnten. Auch kräftige Windböen und Hagel sind möglich. Diese Gefahr besteht vor allem in den späten Abend- und Nachtstunden rund um Weser, Fulda und Leine, wie das amerikanische Vorhersagemodell andeutet (Abb. 4).

Um zu sehen, ob auch für Ihren Ort gewittrige Regengüsse drohen, empfehlen wir, unser Deutschland-Radar zu beobachten, bei dem auch registrierte Blitze angezeigt werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, Unwetterwarnungen per SMS auf Ihrem Handy anzeigen zu lassen.

Video von Überschwemmungen
Zu hoffen ist, dass es nicht erneut so unwetterartig zugeht wie am 26.07.08 zum Beispiel in Dortmund-Marten, zu sehen in diesem Amateurvideo:

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