Hurrikan Dolly

Am gestrigen Abend unserer Zeit hat Hurrikan Dolly den Süden Texas' erreicht. Eine Zusammenfassung.

Mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern ist Hurrikan Dolly am gestrigen Abend unserer Zeit, also am frühen Nachmittag Ortszeit, im südlichen Texas an Land gegangen.

Zunächst traf Dolly als Hurrikan der Kategorie 2 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala auf das dem texanischen Festland vorgelagerte South Padre Island. Schon zuvor haben offizielle US-Einsatzkräfte dafür gesorgt, dass niemand mehr die Insel über die Brücke verlässt oder betritt.

Zu dieser Zeit fegte der Wind mit 160 Stundenkilometern im Mittel über die Insel hinweg, in Böen wurden 195 km/h erreicht. Dabei wurde das Wasser des Atlantik in das Inselinnere gedrückt. Eine eindrucksvolle Demonstration der Kraft und Gefahr zeigt dieses Video:

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Es wurde aufgenommen zu dem Zeitpunkt, als der Ring um das Auge des Hurrikans (die Eyewall) South Padre Island (hier) erreichte.

Im weiteren Verlauf zog Hurrikan Dolly nördlich von Brownsville weiter in das Landesinnere von Texas an der Grenze zu Mexiko (Abb. 1). Dolly hat dabei dafür gesorgt, dass Scheiben eingedrückt wurden, Palmen umknickten und Ampeln aus der Verankerung rissen und umfielen. Zeitweise waren 60.000 Menschen ohne Strom.

Auf dem Radar- und Satellitenbild von 5 Uhr unserer Zeit (Abb. 2 und 3) ist nun zu sehen, dass sich das Auge bereits wieder schließt. Dolly war zu dieser Zeit bereits wieder zu einem Tropischen Sturm herabgestuft, während er sich über dem Landesinneren bis zum Freitag ganz auflösen wird (Abb. 4).

Gefahr durch enorme Niederschläge
Bis dahin wird nicht mehr der Wind, sondern vor allem die enormen Niederschläge zu einem Problem. Das National Hurricane Center warnt mittlerweile vor 200 bis 300 mm Niederschlag bis zum Freitag, örtlich seien auch 500 mm über dem Süden Texas' und Nordosten Mexikos möglich, wodurch verbreitet mit Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen sei. Zum Vergleich: Der mittlere Jahresniederschlag in Deutschland beträgt 700 mm.

Rio Grande Tal - Besondere Lage
Durch die Sturmflut und die enormen Niederschläge dürfte es besonders im Bereich des Rio Grande problematisch werden: der Grenzfluss zwischen den USA und Mexiko fließt ja durch ein enges Tal, das von kargen Hochebenen umgeben ist (Abb. 5). Der Fluss hat so keine Überschwemmungsgebiete und könnte in den kommenden Tagen zu einer reißenden Gefahr werden.

 

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