Wie Pfingsten 2007 war

Am diesjährigen Pfingsten 2008 können wir uns über Sonne freuen. Aber wie war das noch mit Pfingsten 2007?

Pfingsten 2008, das heißt: Beinahe überall scheint die Sonne, und höchstens in Südbaden muss man mit einzelnen Schauern oder Gewittern rechnen, das bei oft sommerlichen Temperaturen. Vor einem Jahr sah es dagegen vollkommen anders aus.

Größer könnten die Wetter-Unterschiede zwischen letztem und diesjährigem Pfingsten nicht sein: Während man in diesem Jahr meist störungsfrei die Sonne genießen kann, jagte im Bereich um Pfingsten 2007 ein Unwetter das nächste.

Besonders betroffen war der Osten. Deutschland befand sich vor und um Pfingsten im Bereich von kühler Luft am Rhein auf der einen Seite und feucht-warmer Luft an der Oder auf der anderen (siehe Abb. 1 bis 3). Diese Luftmassengrenze wollte sich in diesen Tagen auch kaum bewegen, und an ihr entstanden immer wieder kräftige Schauer und Gewitter mit all den daran beteiligten Erscheinungen.

Berlin von Unwettern besonders betroffen
Pfingsten 2007 war für die Berliner Feuerwehr gewiss kein ruhiges Jahr. Schon am vorausgehenden Freitag, dem 25.05.07 gingen die ersten Unwetter über der Hauptstadt nieder. Am Samstag, dem 26.05.07 folgten die nächsten. In nur 24 Stunden wurde zwei Mal der Ausnahmezustand verhängt.

Dabei kam es am Freitag  im Zusammenhang mit einem schweren Gewitter zu Orkanböen, wobei binnen kurzer Zeit 15 Liter auf den Quadratmeter niederprasselten. Am Samstag folgten die nächsten schweren Gewitter, die auch Hagelkörner bis 1 cm Durchmesser vom Himmel prasseln ließen, dabei musste die Berliner Feuerwehr 431 Mal zu Einsätzen ausrücken. Im Stadtteil Wilmersdorf wurde dabei ein komplettes Dach abgedeckt. Die Fanmeile, bei der viele Menschen das DFB-Pokalfinale mitverfolgen wollten, wurde geräumt.

Pfingstsonntag in Sachsen extreme Unwetter
In Sachsen, aber auch in anderen Teilen Ost- und Süddeutschlands war dann der Pfingstsonntag besonders extrem. Bei Durchzug einer Gewitterlinie kam es zu heftigen Gewittern mit Hagelschlag. Teilweise türmten sich Hagelberge auf den Straßen, sodass Räumdienste eingesetzt werden mussten.

Auch Pfingstmontag gab es im Osten Deutschlands noch einmal schwere Gewitter. In Neuglienicke im Brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurden an diesem Tag über 60 Liter pro Quadratmeter registriert, das entspricht etwas mehr als der üblichen Summe im ganzen Monat Mai.

Rekord: Nassester Mai in Berlin
An der Station Berlin-Dahlem wurde dann auch ein Wetter-Rekord erreicht: noch nie gab es seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1907 so viel Niederschlag in einem Mai mit 148 Litern pro Quadratmeter oder mehr als dem Zweieinhalbfachen der üblichen Menge.

 

 

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