Hochwasser?

Im Süden Deutschlands beginnt die Woche verregnet. Ob dabei auch Bäche über die Ufer treten könnten?

Am Anfang der neuen Woche ist die regionale Aufteilung des Wetters in Deutschland beinahe umgekehrt zur vergangenen Woche: Während es bisher besonders im Nordosten Deutschlands häufig kühl und nass zuging, schien im deutlich milderen Südwesten die Sonne. Nun sorgt ein Tief im Alpenraum für ergiebigen Regen, während im Norden Hoch Kanan für Sonne und frühlingshafte Temperaturen sorgt.

Hauptsteuerungsorgan für die dichten Regenwolken im Süden Deutschlands ist dabei das Tief Wilhelmina, das heute von der Biskaya bis nach Frankreich zieht. Gleichzeitig breitet sich auch die kalte Luft in der Höhe weiter ostwärts aus (Abb. 1). Diese beiden Effekte bildete sich ein zweites (Teil-)Tief, das sich, begünstigt durch die Alpen, heute Mittag im Alpenvorland befinden soll.

Damit hat sich eine so genannte Tiefdruckrinne in West-Ost-Richtung gebildet, wie man auch an der Bodendruckvorhersage in Abb. 2 sehen kann. Im Bereich des Teiltiefs entstehen dann zum Teil gewittrige Regengüsse, aber auch sonst muss im Bereich dieses langgestreckten Bereichs tieferen Luftdrucks mit ergiebigen Regenfällen gerechnet werden.

Abb. 3 zeigt dabei, wie in Süddeutschland die kältere und die wärmere Luft mit entgegengesetzter Windrichtung zusammenströmen. Dieses Zusammenströmen unter kälterer Höhenluft verursacht dabei eine starke Aufwärtsbewegung (Abb. 4), wodurch die kräftigen und teils lang anhaltenden Niederschläge entstehen (Abb. 5).

Heute und morgen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter
Die Maximalabschätzung mittels Multi-Model MOS (Abb. 6) zeigt dabei mögliche Höchstmengen von jeweils 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden, sowohl heute am 21.04. als auch am morgigen 22.04.08. Im Bodenseeraum werden  sogar jeweils 50 Liter pro Quadratmeter als möglich prognostiziert, womit an diesen beiden Tagen beinahe das eineinhalbfache des mittleren Monatsniederschlags (Konstanz: 68 Liter pro Quadratmeter im April) niederprasseln könnten.

Zusammen mit der Schneeschmelze in den Alpen ist dabei besonders an den rechten Flüssen der Donau mit steigenden Pegelständen zu rechnen. Kleinere Bäche könnten dabei gefährlich anschwellen und sogar über die Ufer treten.  Aufpassen sollte man auch bei Unterführungen, die sich hier und da mit Wasser füllen könnten. Für die größeren Flüsse besteht aber bisher noch keine extreme Hochwassergefahr.