Winterrückblick 2018/19
Gestern brachte uns ungewöhnliche Frühlingswärme einige Temperaturrekorde für Februar, so dass der letzte Wintermonat deutlich zu mild ausfallen wird. Aber auch Dezember und Januar gehen mit einem Temperaturüberschuss in die Statistik ein.
Winter 2018/19 war zu mild und zu nass, aber mit viel Sonne
Richtige Winterstimmung kam irgendwie nie richtig auf, außer vielleicht in Bayern, wo es Rekordschneemengen gab. Aber ansonsten gab es wenig Freude für Winterfans. Schaut man mal auf die harten Fakten, so stellt man fest, dass alle!!! drei Wintermonate zu mild verliefen. Insgesamt wird der Winter nach der Aufsummierung um 2,8 Grad "zu mild" ausfallen und zählt damit zu den wärmeren Kandidaten. Weiterhin führend ist der Winter 2006/2007 mit einer Abweichung von 4,1 Grad. In Sachen Niederschlag holte, nach dem extrem trockenen Jahr 2018, der Winter doch etwas auf. Vor allem die markanten Schneefälle Anfang Januar in den Alpen sowie im Erzgebirge schlugen ordentlich zu Buche. Während sich der Februar schon wieder zu trocken zeigte, vor allem in einigen Teilen Ostdeutschlands, wo so gut wie gar kein Regen gefallen ist. Trotzdem wurde die mittlere Niederschlagsmenge knapp übertroffen, auf der Zugspitze gab es sogar mit über 970 L/m² einen neuen Rekord für die Jahreszeit, und auch eben nur dort war die Mitteltemperatur mit -10,6 Grad durchschnittlich. Überdurchschnittlich oft und lange schien die Sonne in diesem Winter, es konnte ein ordentliches Plus auf dem Sonnenscheinkonto verbucht werden. Nachdem sich der Dezember noch ziemlich grau und nass zeigte, holte der Januar, aber nicht zuletzt der Februar in Sachen Sonnenschein ordentlich auf. In einigen Regionen war es sogar der sonnigste Februarmonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Highlight waren die Schneefälle in Bayern und Sachsen
Winter-, aber vor allem Schneefans kamen in diesem Winter kaum bis gar nicht auf ihre Kosten. Ziemlich ungerecht verteilt war die weiße Pracht, denn während in den Alpen und auch im Erzgebirge Rekordschneemengen, gab es in anderen Regionen so gut wie gar kein Schnee. In den Alpen kam es kurz nach Jahreswechsel zu heftigen Schneefällen, die bis weit in die zweite Januarhälfte anhielten. Dabei wuchs die Schneehöhe nicht nur in den Bergen auf teilweise über drei Meter an, sondern auch in den mittleren und tiefen Lagen gab es zeitweise eine über zwei Meter mächtige Schneedecke. Es kam zum Katastrophenfall und einige Orte waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.
Höchste und niedrigste Temperatur in diesem Winter
Wirklich richtig kalt war es im Winter 2018/19 nicht wirklich, insgesamt verlief dieser zu mild und zum Ende hin sogar frühlingshaft. Die höchsten Temperaturen wurden tatsächlich am 26. und 27. Februar 2019 erreicht. An der MeteoGroup-Wetterstation Brauneberg-Juffer wurden gestern 23,0 Grad erreicht, wobei diese Station einige Besonderheiten aufweist und nicht ganz repräsentativ ist. Knapp dahinter liegt die Station Dillingen/Saar, dort wurden am gestrigen Mittwoch 22,3 Grad gemessen. Aber auch an vielen anderen Stationen wurden an den letzten beiden Tagen die 20-Grad-Marke überschritten und auch einige neue Dekaden- sowie auch Februarrekorde aufgestellt.
Mit -23,3 Grad wurde an der Wetterstation Marienberg-Kühnhaide/Erzgebirge der tiefste Wert des Winters gemessen, das gleich zweimal in den Nächten zum 21. und 22. Januar 2019.