Der Juni 2018 im Rückblick

Etwas zu warm, häufig zu trocken und mit teils leicht überdurchschnittliche Sonnenscheindauer

Nach den außergewöhnlich warmen Monaten April und Mai setzte der Juni die Temperaturkurve wieder in etwas gemäßigteren Bahnen fort. Allerdings lagen die Temperaturen im Schnitt auch diesem ersten meteorologischen Sommermonat wieder 2 Grad über den langjährigen Mittelwerten. Auf eine ausgesprochen warme erste Monatsdekade folgt nämlich eine kurze Abkühlung in der zweiten, vor allem um den 12. bis 14. Juni, den man als ersten Versuch der Schafskälte bezeichnen kann.

Insgesamt waren die Luftdruckgegensätze über Europa bis dahin nur schwach ausgeprägt. In den teils feuchtwarmen Luftmassen konnten sich dennoch ab und an Schauer und Gewitter entwickeln, die teils auch unwetterartige Ausmaße annahmen. Um die Monatsmitte begann die Tiefdrucktätigkeit über dem Atlantik dann deutlich mehr Fahrt aufzunehmen, Hochdruckgebiete schwächten die sich nähernden Tiefausläufer zunächst aber immer wieder ab. Erst um den 21 und 22.6. kam es dann zu einem recht markanten Kaltluftvorstoß, der die Temperaturen für einige Tage unter den Durchschnitt drückte und gebietsweise Regen und Sturmböen brachte. Auf der Schwäbischen Alb ist in den Nächten sogar Frost aufgetreten. In den letzten Tagen besserte sich dann, bis auf den Südosten, das Wetter wieder und die Temperaturen stiegen erneut verbreitet über das Mittel mit weiteren Sommertagen (Höchsttemperatur >=25°C).

Die Regenmengen sind in Deutschland sehr unterschiedlich und oft auch zu gering ausgefallen, dabei war es im Süden und Westen nasser als im Norden und Osten, wo häufiger nicht einmal die Hälfte der mittleren Monatsniederschlagssumme zusammenkam (z.B. in Berlin-Dahlem nur 15,3 l/m²) und sich die Trockenheit aus dem Frühling fortsetzte. Wald- und Flächenbrände und Schäden in der Landwirtschaft sind die Folge. Von der Magdeburger Börde bis zum Thüringer Becken war es extrem trocken mit öfter nur um oder unter 5 l/m². An den Alpen sind dagegen mancherorts deutlich über 200 l/m² niedergegangen. Die Sonnenscheindauer lag mit meist rund 200 bis 250 Stunden etwa im klimatologischen Normalbereich oder auch leicht darüber, neben vielen sonnigen Tagen waren eben mitunter auch recht wolkige Abschnitte dabei. Den meisten Sonnenschein gab es auf der Insel Rügen mit über 300 Stunden.