Ist der November wirklich so grau?
Der November wird oft mit grauem und trübem Wetter in Verbindung gebracht. Ungemütliches Wetter mit Nieselregen tritt sicher häufiger auf als zu anderen Jahreszeiten.
November, der graue Monat
Dies lässt sich auch in der Wetterstatistik nachweisen. Schaut man sich die durchschnittliche Sonnenscheindauer in den verschiedenen Monaten des Jahres an, gemittelt über 30 Jahre, so ist der Abfall von Oktober auf November doch beachtlich. So fällt im Beispiel Berlin durch Kombination aus abnehmender Tageslänge und Bewölkungsentwicklung die durchschnittliche Anzahl an Sonnenstunden von rund 111 im Oktober auf gerade noch 52 Stunden im November, also nicht einmal mehr die Hälfte des Vormonats, das ist der höchste relative Verlust im Jahr. Oder noch plastischer ausgedrückt: Scheint die Sonne an einem durchschnittlichen Oktobertag 3 Stunden und 34 Minuten, gibt es an einem Novembertag im Klimamittel nur noch 1 Stunde 45 Minuten Sonnenschein (Quelle: Meteorologisches Institut der FU Berlin).
Warme und kalte Allerheiligen
Dennoch kann Allerheiligen (1. November) auch gelegentlich warm und freundlich sein. Dies war zum Beispiel am 1. November 2014 der Fall. Damals wurde im Warmsektor des Islandtiefs PIA, das nördlich von Hochdruckgebiet FINN lag, sehr milde Luft nach Deutschland gelenkt. Zusammen mit zeitweiligem Sonnenschein wurde selbst in Bremen ein Höchstwert von 20,1 Grad erreicht, in Geilenkirchen bei Aachen sogar 24,1 Grad! Auch Allerheiligen 2011 war sehr mild mit Höchstwerten von knapp 20 Grad in Heitersheim, Düren und Eschweiler. Es geht aber auch ganz anders: So brachte der 01.11.1956 teils mäßigen Nachtfrost, und Lüchow meldete ein Minimum von -7,7 Grad.