Wie lange bleibt der Winter?

In Deutschland herrscht aktuell vielfach hochwinterliches Wetter. Wie lange bleibt uns dies noch erhalten?

Der Winter hat Einzug gehalten in Deutschland. Im Mittelgebirgsraum bestehen überall beste Wintersportverhältnisse mit Schneehöhen von 10 bis 60 cm. Vielerorts liegt aber auch im Flachland noch etwas Schnee. Auch gestern gab es vor allem im Osten und Süden noch einmal etwas Neuschnee, wie man an den Neuschneemengen sehen kann.  Lediglich direkt an der Nordsee sowie am Rhein ist der gefallene Schnee zumeist wieder weggetaut.

Skandinavienföhn und strenger Frost

 

Fällt noch weiterer Schnee? Wird es tauen? Wie lange bleibt das winterliche Wetter generell noch erhalten? Diesen zentralen Fragen wollen wir uns zum Wochenstart heute etwas genauer widmen. Wetterbestimmend ist aktuell Hoch BRIGITTA mit Zentrum über Skandinavien, auf dessen Vorderseite mit nördlicher Strömung polare Kaltluft zu uns geführt wird. Bei der Überströmung des Skandinavischen Gebirges lösen sich Wolkenfelder durch den Leeeffekt vielfach auf, so dass es besonders im Norden Deutschlands heute sehr sonnenscheinreich ist. Dieses Phänomen wird häufig auch als Skandinavienföhn oder Skandinavienstrich bezeichnet.

Nach Südosten hin ist dagegen noch der Einfluss von Tief FINJAS zu spüren, welches im gesamten östlichen Mittelmeerraum für unwetterartige Verhältnisse sorgt. Wir hatten in den gestrigen News hier (http://www.wetter24.de/news/detail/2017-01-15-unwettergefahr-im-mittelmeerraum/) darüber berichtet. Bei uns äußert sich dies lediglich durch zeitweilige Schneefälle, welche sich auf den Erzgebirgs- und vor allem den Alpenraum konzentrieren. Am Dienstag hört es dann aber auch in Alpennähe auf zu schneien, und es ist deutschlandweit trocken.  Die gute Nachricht für alle Schneefreunde, tauen wird dabei zunächst fast nichts, denn die Kaltluft polaren, teils arktischen, Ursprungs, bleibt erst einmal wetterbestimmend. Abgesehen vom Nordwesten herrscht bis Donnerstag somit vielfach Dauerfrost. Besonders kalt  wird es hierbei in den Nächten, wenn bei Aufklaren über einer Schneedecke bei vergleichsweiser windschwacher Umgebung ideale Auskühlungsbedingungen vorherrschen.  Vielerorts  wird dann in der gesamten Südosthälfte strenger Frost unter -10 Grad, oft auch unter -15 Grad erreicht. Bitte beachtet dahingehend unsere Frostwarnungen der Unwetterzentrale auf http://www.unwetterzentrale.de/uwz/index.html.

Zu kalt, aber ruhig

Doch wie geht es danach dann weiter? Tendenziell sind sich die Wettermodelle aktuell damit einig, dass ab Freitag eine Frostabschwächung einsetzt. Vor allem tagsüber ist dann ab Sonntag fast überall mit Tauwetter zu rechnen, so dass es dem Schnee zumindest etwas an den Kragen geht. Die Temperaturen bleiben aber nach den Berechnungen der meisten Modelle unter dem, was für die Jahreszeit üblich wäre, wie man auf der Graphik oben gut sehen kann. Insbesondere die Nächte bleiben vielfach noch frostig, wobei der Frostschwerpunkt im Süden und Südosten liegt. Zudem herrscht generell eher Hochdruckeinfluss, infolgedessen nur selten mit etwas Neuschnee zu rechnen ist. Als Fazit bleibt also festzuhalten: Das Winterwetter bleibt uns erst einmal erhalten, jedoch in eher ruhiger Variante ohne unwetterartige Szenarien.