Schöner Sonnenaufgang durch Sahara-Staub

Zu Wochenbeginn bekommt der Süden einen Gruß aus der Sahara. Warum und wo sich Fotografen aus diesem Grund auf die Lauer legen sollten:

Wenn alles zusammenpasst, so könnten wir zu Wochenbeginn in einigen Regionen an den Alpen einen Sonnenaufgang der besonders roten Art erleben. Andererseits könnten auch die ein oder anderen Autos später bei etwas Regen etwas staubiger werden als sonst. Beides hat mit einem Gruß aus der Sahara zu tun.

Namenloses Tief wirbelt Staub auf

Ursache für diesen "Saharagruß" ist ein kräftiges Tief, das bereits heute vor Westeuropa auf dem Atlantik wirbelt. Es wurde aus unerfindlichen Gründen bisher nicht benannt. Eventuell bekommt es noch von der Aktion Wetterpate den namen ELISABETH zugewiesen. Die Aktion Wetterpate an der FU Berlin ist nämlich für die Namenvergabe von Hochs und Tiefs in Deutschland verantwortlich.

Wie auch immer, dieses recht kräftige Tief zieht am heutigen Sonntag vor der Küste Portugals weiter südwärts (siehe auch die Animation bei MeteoEarth.com). Aus diesem Grund nimmt in Folge auch der Wind im Nordwesten Afrikas zu, und so wird in den dortigen Wüstengebieten im wahrsten Sinne des Wortes Staub aufgewirbelt. Diese Wetterlagen wiederholen sich regelmäßig und bringen vor allem in den Süden und Südwesten Mitteleuropas häufig erhöhte Staubkonzentrationen in die Luft. Ist die Höhenströmung dabei besonders kräftig und weist in die richtige Richtung, so kann es aber auch in Deutschland zu erhöhten Konzentrationen von Saharastaub in der Luft kommen. Dies kann sowohl im Sommer als auch im Winter geschehen, und naturgemäß ist deutlich häufiger Süddeutschland, insbesondere die Alpenregion, davon betroffen. Bei besonders ausgeprägten Sturmtiefs kann sich aber sogar der Himmel über Hamburg milchig eintrüben wie Anfang April dieses Jahres. 

Nun eher geringer Einfluss mit schönem Effekt

Bei hohen Konzentrationen wird dann das Sonnenlicht an den Staubkörnern in der Luft gestreut, teilweise kann die entstehende hohe Bewölkung auch die Sonne völlig verschleiern. Bei entsprechender Tageszeit und starken Staubfällen wird dann der ganze Himmel in ein unecht wirkendes Licht getaucht, wie diese Fotos vom 21.02.2004 zeigen.

Verglichen mit den Konzentrationen, die bei diesen ausgeprägten Vorderseiten von Sturmtiefs auf dem Ostatlantik auftreten können, ist die, die wir nun von der Wüste zu erwarten haben, eher als marginal zu bezeichnen. Dennoch sorgt die Streuung des Sonnenlichts an den Staubkörnern dafür, dass die Morgen- oder Abendsonne am Montag und Dienstag in Alpennähe roter erscheint als sonst - ein Schmankerl für die Freunde der Wetterfotografie.

Unsicherheitsfaktor ist allerdings der Regen, der sich ab dem heutigen Sonntagabend zusammen mit den entsprechenden Wolken Montag und Dienstag allmählich ostwärts ausbreitet. Die entsprechenden Wolken können die Sonne verdecken, vor allem aber waschen die Niederschläge den Staub aus der Luft, sodass dieser dann allenfalls vereinzelt auf den Autos als dreckige Ablagerung zu sehen ist. Fotofreunde im Südwesten sollten also mittels Ortesuche bei wetter24.de oder in der WeatherPro App genau nachsehen, wie gut die Chancen sind, die Sonne sehen zu können.