Wetter weltweit - Über Stürme, mögliches Verkehrschaos und Wärme
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
Europa - verbreitet zu mild, nur vereinzelt winterlich
Auch in der Weihnachtswoche ist nahezu europaweit mildes Wetter zu erwarten, da sich die Wetterlage nicht wesentlich verändern soll. Weiterhin steht der umfangreichen Hochdruckzone über Süd- und Südosteuropa eine Zone tiefen Luftdrucks über dem Nordostatlantik und Nordeuropa gegenüber. Für Mitteleuropa resultiert eine südwestliche bis westliche Strömung mit der ungewöhnlich milde Luft bis weit in den Norden gelangt. Die sprichwörtliche Tiefdruck-Autobahn verläuft von Großbritannien nach Skandinavien. Auf selbiger ziehen in rascher Abfolge Tiefdruckwirbel von West nach Nordost, inklusive Niederschlag, Wind und je nach Positionierung auch sehr milder Luft. Sturmgefahr herrscht zeitweise von den Britischen Inseln über die Nordsee hinweg bis nach Skandinavien.
Deutschland gelangt in den kommenden Tagen immer mal wieder in den sogenannten Warmsektor der jeweiligen Tiefs. Dabei ist nicht gänzlich auszuschließen, dass beispielsweise am Dienstag regional neue Dekadenrekorde aufgestellt werden. Es werden abermals Temperaturen erreicht, die eher an den Oktober erinnern und sich am obersten Rand der für die aktuelle Jahreszeit möglichen Werte befinden. Zu toppen ist unter anderem der 24.12.1977. Damals wurde in vielen Bundesländern die 15-Grad-Marke erreicht oder überschritten. Es darf ruhig angezweifelt werden, dass dieser Umstand von vielen Menschen „effektiv“ wahrgenommen wird, schließlich registrierten wir in diesem Dezember schon vielfach Höchstwerte zwischen 10 und 15 Grad. Und dem Kalendarischen Winteranfang am Montag, kann man wahrlich nur im äußersten Nordosten Europas mit feierlicher Stimmung entgegentreten.
Droht Russland ein Schneesturm?
Bereits zum Wochenbeginn kann ein Tief dem äußersten Norden und Nordwesten Russlands gebietsweise kräftigen Schneefall bringen. Dieses Tief verlagert sich anschließend bis zum Mittwoch weiter in Richtung zentrales Russland, regional wird es für kräftigen Wind und starken Regen, teils auch weiterhin für Schneefall sorgen, wenngleich die genaue Entwicklung noch unsicher ist. Zunächst ist es in der Westhälfte Russlands zu warm für Ende Dezember. Erst nachfolgend, in der zweiten Wochenhälfte soll dann aus nördlicher Richtung kältere Luft südwärts vordringen. Ein signifikanter Temperaturrückgang wird für die übernächste Woche angedeutet.
Verkehrschaos zu Weihnachten in den USA?
Regen, Schnee und Wind könnten Auswirkungen auf den Reiseverkehr zu Weihnachten für Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten haben. Zwei Sturmsysteme sollen in der Weihnachtswoche vom Pazifik her ostwärts ziehen und sich zunächst mit Regen, teils Schnee und Wind im Westen der USA bemerkbar machen. Winterlich wird es dabei vor allem in den Rocky Mountains, in den Staulagen sind durchaus 12-stündige Neuschneemengen im Bereich um einen Meter möglich. Das erste System erfasst den Westen bereits zum Wochenauftakt, teils mit Starkregen und stürmischem Wind. Bis Dienstag kann es dabei vom westlichen Washington bis nach Nordkalifornien zu Überschwemmungen kommen. Das zweite System wird an Heiligabend erwartet, ebenfalls an der Westküste. Der Weihnachtsbeginn kann demnach auch in San Francisco, Sacramento und eventuell sogar in Los Angeles zu einer nassen Angelegenheit werden. Dem Osten der USA steht hingegen mildes, aber nasses und phasenweise windiges Weihnachts-Wetter bevor. Von Dienstag bis Donnerstag sind ergiebige Regenfälle im Südosten und Osten möglich. In Richtung Atlantikküste kann es lokal zu Überschwemmungen kommen. Da es sich um feuchte und zugleich warme Luftmassen handelt, sind lokal auch schwere Gewitter möglich.