Wetter weltweit - Unwetter in Osteuropa, Regen an Alpen

Schwülwarme Gewitterluft in Osteuropa. An den Alpen Regen und Hochwassergefahr. Tropensturm in der Karibik?

Besonderer Fokus heute auf Mittel- und Osteuropa: Nachdem schwülwarme bzw. heiße Luft bei uns in Deutschland für Unwetter gesorgt hat, zieht genau diese Luftmasse nach Osteuropa - auch dort drohen Unwetter. Im Bereich der Alpen/Norditalien kommt es erneut zu heftigen Regenfällen mit Überschwemmungsgefahr. Im Golf von Mexico bildet sich ein Tropensturm, eventuell Hurrikan, der in Richtung US-Südküste ziehen soll.

Unwettergefahr vom Balkan/Griechenland bis nach Russland

Gestern war in großen Teilen Deutschlands schwülwarme bis heiße Luft wetterbestimmend, Temperaturen bis 33 Grad wurden erreicht. Von der Nordsee zog Tief MICHEL mit deutlich kühlerer Luft herein, so konnten sich scharfe Luftmassengegensätze aufbauen und genau an dieser Grenze entwickelten sich kräftige Gewitterzellen, Schwerpunkt zum einen im Norden zwischen Bremen und Hamburg und zum anderen in der gesamten Osthälfte, später konnte sich auch in Oberbayern (München) eine Gewitterlinie bilden. Innerhalb dieser Gewitterzellen kam es vor allem zu Starkregen, lokal fielen über 30 L/qm in nur wenigen Minuten, ebenso traten Hagel und Sturmböen auf, angeblich wurden sogar Tornados gesichtet (Verdachtsfälle, müssen noch bestätigt werden).

Die tropische Luft wird nach Osteuropa verdrängt, so dass es dort vor allem an diesem Sonntag und auch morgen (Montag) zu teils heftigen Unwettern kommen kann (Karte des Extreme Forecast-Index der Temperatur zeigt deutlich positive Abweichung für Osteuropa). Ganz im Süden Deutschlands sind heute ebenfalls noch kräftige Gewitterschauer mit Unwetterpotential möglich (dazu im nächsten Abschnitt mehr). Entsprechende Vorwarnungen haben die Kollegen der Unwetterzentrale bereits ausgegeben. Für morgen liegt der Schwerpunkt vom Balkan/Griechenland über Ungarn/Rumänien/Ukraine bis nach Russland, am Dienstag wird sich diese Linie nur wenig nach Süden schieben, aber von Nordeuropa strömt deutlich kühlere Polarluft herein, so dass sich die Temperaturgegensätze weiter verschärfen werden. Erst in der zweiten Wochenhälfte wird sich das Unwetterpotential im Osten und Südosten Europas abschwächen, dann dominiert eher kühleres Wetter.

Wieder viel Regen an den Alpen und in Norditalien

Während in den meisten Regionen Deutschlands im Bereich kühler Meeresluft überwiegend freundliches Wetter dominiert, kommt es insbesondere im Bereich der Alpen sowie in Norditalien von heute an noch zu heftigen Regengüssen mit sehr hohen Niederschlagsmengen. Bis Mitte der Woche sind lokal Mengen von über 150 L/qm möglich, dabei kann es nochmals zu Überschwemmungen, Überflutungen und auch zu Hochwasser und Erdrutschen kommen. Bereits um Pfingsten herum kam es an den Alpen zu kräftigen Niederschlägen, ein größeres Hochwasser wurde aber durch die sehr niedrige Schneefallgrenze verhindert. Somit geht die ungerechte Verteilung der Niederschläge weiter, im Norden und in der Mitte Deutschlands bleibt es weiterhin zu trocken, während es an den Alpen zu nass ist.

Tropensturm in der Karibik?

Aber nicht nur in Europa ist wettertechnisch viel los, sondern auch in Nord- und Mittelamerika. In den USA ist die Tornadossaison noch voll im Gange und besonders in den Great Plains werden in den nächsten Tagen weitere Gewitterzellen erwartet, die sich örtlich zu Superzellen entwickeln und dann auch Tornados produzieren können. Doch nicht nur Tornados stehen auf der Liste der Extremwetterereignisse, sondern auch Tropenstürme. Die Saison hat ja bereits Anfang des Monats begonnen und derzeit befindet sich an der Westküste Mexikos der Hurrikan CARLOS (auf der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala erreicht er Stufe 1). Auch auf der anderen Seite Mexikos, also im Golf von Mexiko, ist das Potential für die Entwicklung von Tropenstürmen gegeben. Das Wasser ist bereits jetzt ausreichend warm, Temperaturen von 26 bis 29 Grad und heftige Gewitterschauer könnten im Verlauf der Woche einen tropischen Wirbelsturm entstehen lassen. Wann genau und wo das passiert ist noch unsicher, beim Stormtracker von MeteoEarth findet man die neusten Informationen.