Februar bislang durchweg deutlich zu mild
Orkantief ULLA treibt derzeit die Temperaturentwicklung der letzten beiden Wochen auf die Spitze, der Februar hat eine ungewöhnliche Halbzeitbilanz aufzuweisen.
Bereits gestern zog vom Ostatlantik ein neues Orkantief auf die Britischen Inseln zu. Das Tief sorgte auf seiner Vorderseite für einen markanten Schub subtropischer Warmluft der sich von Südwesten her über Spanien und Portugal bis nach Frankreich ausbreiten konnte, so wurden für Mitte Februar recht spektakuläre Höchstwerte erreicht. So stieg das Thermometer in Valencia auf T-Shirt taugliche 26°C, die Stadt Bilbao im Baskenland kam auf 24°C, 22°C gab es im französischen Seebad Biarritz (Abbildung 2). Das zu ULLA gehörende Sturmfeld hatte seinen Schwerpunkt über der Kanalküste und der Bretagne wobei verbreitet Böen über 100 km/h, teils bis 150 km/h auftraten. In der vergangenen Nacht kam es in Südengland vielerorts zu Böen der Stärke 10 bis 12, in der ohnehin schon von Hochwasser betroffenen Region regnete es zudem erneut kräftiger. Am Samstagmorgen lag das Tief mit seinem Kern über der Nordsee, sodass auch an der Deutschen Bucht erste schwere Sturmböen auftraten (Abbildung 3).
In Deutschland sorgt ULLA für einen sehr milden Samstag und Höchstwerte von 8 bis 14°C, im Lee der Mittelgebirge zum Teil auch mehr, am Alpenrand können mit Föhneinfluss zum Teil auch um 17°C erreicht werden. Sturmböen beschränken sich dabei im Wesentlichen auf die Mittelgebirge und das Nordseeumfeld. Mit der aktuellen Entwicklung wird dabei ein neuer Höhepunkt der milden Witterung der letzten Zeit gesetzt, die aktuellem Maxima liegen etwa 5 bis 8°C über dem, was zu der jetzigen Jahreszeit im Durchschnitt erreicht wird. Die erste Februarhälfte schließt damit allgemein deutlich milder als im langjährigen Mittel ab, deutschlandweit beträgt die positive Abweichung etwa 2 bis 3°C, teils sogar 4°C (Abbildung 3). Und auch beim Blick in die kommende Woche dominiert mildes Wetter, auch wenn die Temperatur im Verlauf tendenziell leicht zurückgeht. Kältere Luft sammelt sich zum Wochenende hin zwar über Nordosteuropa, die Wettermodelle lassen diese aber mehrheitlich nicht zu uns vorankommen.