Woher kommt der Herbst?

Letzte Woche Sommer, diese Woche Regen und kühl. Woher kommt der Umschwung?

Für jeden in Deutschland ist wohl spätestens zu Beginn der heutigen Woche spürbar, dass ein markanter Wetterumschwung stattgefunden hat. In den nächsten Tagen müssen wir deutschlandweit mit kühlerer und unbeständiger Witterung leben. Wir erklären die Hintergründe:

Herbst kommt aus Irland
Doch schauen wir noch einmal in die vergangene Woche, wo im Westen Deutschlands noch einige Heiße Tage erreicht wurden, insbesondere in Nordrhein-Westfalen wurde dabei die 30-Grad-Marke häufig überschritten. Wie wir in Abb. 2 sehen, haben wir dabei von einem Kaltluftvorstoß profitiert, der vom Nordmeer über die Britischen Inseln südwärts voran kam. Dabei ist bereits am Freitag an den geschlossenen 500 hPa-Isohypsen (weiße Isolinien gleicher Höhe der 500 hPa Fläche) zu erkennen, dass sich dabei ein abgeschlossenes Höhentief über Irland bildete.

Dieses Höhentief, schnürte sich nun vollständig ab und zieht als abgeschlossener Bereich angefüllt mit kalter Luft zu Wochenanfang von Großbritannien in Richtung Niedersachsen (Abb. 3) weiter ost-südostwärts. Um sein Zentrum herum kreisen die Tiefs am Boden in Richtung Ostsee, wie die folgende Animation zeigt:

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Wochentrend: Viel Regen, kühl, teils windig
Dabei ist am heutigen Montag vor allem noch der Nordosten Deutschlands von Dauerregen betroffen, der sich an der Luftmassengrenze von der Mitte Deutschlands (Abb. 4) in Richtung Vorpommern verlagert, dabei weht auch in Richtung Ostsee zeitweise ein recht "herbstlicher" Westwind mit starken bis stürmischen Böen. Nach einer Wetterberuhigung erreicht im Tagesverlauf direkt das nächste Niederschlagsgebiet den Westen Deutschlands, wobei es insbesondere zwischen Nordrhein-Westfalen, der Pfalz und Hessen erneut zu teils länger andauerndem und örtlich gewittrig verstärktem Regen kommen kann.

In den kommenden Tagen geht es dann ähnlich unbeständig und kühl weiter. Dies gilt insbesondere für den Norden, der dann mit zu den kältesten Regionen Mitteleuropas zählt (Abb. 5). Zunächst sieht es nach Südosten hin noch etwas freundlicher aus, wobei nur einzelne Schauer niedergehen und die Temperaturen auch noch die 20-Grad-Marke erreichen können. Nach Wochenmitte wird die kühlere Luft mit Regen aber auch dort angekommen sein, die Schneefallgrenze sinkt dabei teils auf unter 2000 Meter (Abb. 6). Immerhin deutet sich dann zum Wochenende leichte Wetterberuhigung an und auch ein geringfügig nach oben weisender Temperaturtrend. Ruhiges Hochdruckwetter sollten wir aber wohl nun längere Zeit nicht erwarten.