Wie endet der Sommer?

In den kommenden Tagen gibt es eine sommerliche Phase, die neue Woche startet kühler. Und danach?

Nach den kühlen Tagen und insbesondere Nächten könnte man schon Herbstgefühle bekommen. Und auch das nun anstehende Wochenende mit teils sommerlichen Temperaturen dauert nur bis zum Wochenwechsel. Ist dies also das letzte Aufbäumen des Sommers? Oder kommt noch etwas nach? Wir blicken etwas nach vorne:

Manch einer wird in seiner Sommerjacke schon gefroren haben am Donnerstagmorgen. Vielerorts gingen die Temperaturen unter klarem Himmel tief in den einstelligen Bereich zurück, in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sowie in Nürnberg-Netzstall reichte es sogar für Bodenfrost (-2 bzw. -1°C in 5 cm Höhe).

Doch wie bereits in den vergangenen Tagen an dieser Stelle angedeutet, folgt ab heute von Südwesten her die Erwärmung. Diese wird ab morgen wieder vielerorts Sommertage bringen mit Höchsttemperaturen ab 25°C aufwärts, am Sonntag ist im Südosten Deutschlands gar die 30°C-Marke denkbar. Gleichzeitig jedoch sorgen von Nordwesten her Ausläufer eines Islandtiefs für Abkühlung, sodass bei Schauern und Gewittern an der Nordseeküste Sonntag gebietsweise nicht einmal mehr die 20°C erreicht werden. Ohnehin reicht es im Nordwesten bei einzelnen Schauerwolken meist nur für mäßige Wärme. Zu Beginn der neuen Woche befinden wir uns dann wieder auf dem Temperaturniveau des gestrigen Tages, meist zwischen maximal 18 und 23°C von Nord nach Süd und teils einstelligen Tiefstwerten in den Nächten.

War es das also mit dem Sommer?
Man könnte denken, dass nun der Herbst beginnt. Doch gibt es einige Gründe, hoffnungsvoll in die weitere Zukunft zu blicken. Denn zum 20. August, also kommendem Dienstag, verlagert sich das Hoch von den Azoren mit seinem Schwerpunkt nordostwärts in unsere Richtung (Abb. 2 bis 4), so zeigen es mehrere Vorhersagemodelle in recht guter Übereinstimmung. Das Schauerwetter vom Sonntag wird sich also am Montag recht schnell beruhigen, und im Verlauf der kommenden Woche sollte sich von Südwesten her auch zunehmend die Sonne durchsetzen können. Ab Wochenmitte stehen die Chancen dann gut, dass die Küstenregionen eine Entschädigung für das bis dahin dort unbeständigere Wetter bekommen dürften (Abb. 5).

Des einen Freud, des anderen Leid: Denn bis auf Schauer oder Gewitter, die zunächst nur an den Küsten und zum Wochenwechsel beim Durchzug des Tiefausläufers über unser Land ziehen werden, ist nachfolgend kaum Regen in Sicht. Flächiger Regen, der in manchen trockenen Regionen, vor allem im Osten Deutschlands, gebraucht wird, ist zunächst nicht in Sicht. Ob sich das Hoch zum Ende des Monats wieder auf den Atlantik zurückzieht (Abb. 6), ist dabei noch nicht sicher.

Was machen die Temperaturen?
Doch gehört zum Sommergefühl auch die entsprechenden Temperaturen. Aus heutiger Sicht sollte man für die letzte Augustdekade zwar nicht mehr unbedingt mit Hitze rechnen, zumindest nach Süden hin aber mit sommerlicher Wärme. Limitierender Faktor für den Norden ist die dominierende nordwestliche Höhenströmung (Abb. 7), mit der häufiger Wolkenfelder von der Nordsee heranziehen. Dementsprechend wird es dort schwierig werden mit Sommertagen (Höchsttemperatur ab 25°C). Im Südosten Deutschlands könnten wir dagegen zumindest noch einmal in die Nähe der 30°C Marke kommen.

Fazit: Angenehm, oft trocken
Wie sieht also der Trend in Richtung September aus? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich das Wetter im Laufe der Woche beruhigt, sodass es noch einige Schönwetterphasen gibt, insbesondere im Südwesten Deutschlands, dann auch bei angenehmer Wärme, vor allem im Oberrheingraben auch noch häufiger mit Sommertagen. Nach Nordosten hin gibt es neben freundlichen Abschnitten häufiger Wolkenfelder, und zum Monatsende steigt allgemein die Wahrscheinlichkeit für Niederschläge an, insgesamt ist es jedoch zu trocken. Die Höchsttemperaturen liegen meist im Bereich um, nach Süden hin etwas über 20°C, an den Küsten teils etwas darunter.

Darüber hinaus deutet unsere Langfristprognose (Abb. 8) auf einen etwas zu warmen September hin. Dies ist jedoch noch einige Zeit hin und sollte daher nur als vorsichtiger erster Trend gewertet werden. Profis und Hobbymeteorologen können anhand der Ensembleprognose für Berlin die mögliche weitere Temperaturentwicklung sowie auch die Sicherheit der Vorhersage einschätzen.