Unwetter-Bilanz

Eine Bilanz der Unwetter des gestrigen Dienstags sowie ein kleiner Ausblick auf drohende Gefahren

Am heutigen Mittwochmorgen legt das Wetter eine kleine Verschnaufspause in Sachen Gewitter und Unwettergefahr ein. Zeit genug, zurückzublicken auf die Ereignisse der letzten 24 Stunden sowie kurz in die Zukunft zu schauen. Dabei haben wir von Orkanböen, großem Hagel und lokalen Überschwemmungen zu berichten, besonders betroffen waren die Schwäbische Alb sowie Sachsen.

Ab der zweiten Tageshälfte zog dabei ein Gewitterkomplex von Südwesten her nach Deutschland weiter nach Nordosten. Dabei kam es zunächst vor allem in Baden-Württemberg und Südhessen zu unwetterartigen Erscheinungen (Abb. 3). Kräftige Gewitterböen haben beispielsweise am Bahnhof des Flughafens Frankfurt eine Brücke ausgehebelt, die gesichert werden musste. Hagelschäden gab es vor allem in Richtung Schwäbische Alb, Teilen Bayerns und Sachsens. Im folgenden sieht man die Hagelkörner, die u.a. in Crimmitschau in der Nähe von Zwickau gefilmt wurden:

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Vielerorts kam es zu umgestürzten Bäumen oder Schäden durch Blitzschlag, letztere insbesondere in Bayern. Aber auch in Berlin rief die Feuerwehr in der Nach den Ausnahmezustand aus wegen zahlreicher umgestürzter Bäume und voll gelaufener Keller. In Berlin-Dahlem fielen zwischen 20 und 2 Uhr 30,3 Liter pro Quadratmeter. Die höchste Niederschlagsmenge erreichte von gestern bis heute Früh Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 56 Litern pro Quadratmeter, der höchste Wert im Tiefland kommt aus der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) mit 52,4 L/qm, beinahe eine mittlere Monatssumme (Abb. 4). Auf der Wasserkuppe wurde eine Orkanböe von 140 km/h registriert, und auch in Querfurt (Mühle Lodersleben) in Sachsen-Anhalt erreichte der Wind mit maximal 126 km/h in Böen Orkanstärke (Abb. 5).

Wie geht es weiter?
Tagsüber herrscht nun Wetterberuhigung. Ein Regengebiet zieht zwar unter Abschwächung über den Westen Deutschlands, die Gewitterneigung nimmt aber erst im Laufe des Spätnachmittags, im Osten Deutschlands erst in der Nacht zum Donnerstag zu. Dann herrscht erneut Gefahr vor allem durch Starkregen, aber auch Hagel und kräftige Sturmböen sind nicht ausgeschlossen. Es lohnt sich also noch, die Unwetterwarnungen bis morgen im Auge zu behalten, entweder auf unserer App oder unserer Internetseite.