UV-Belastung und Pollen
Vielerorts wird man die Sonne heute und auch in den kommenden Tagen noch längere Zeit zu Gesicht bekommen. Das gilt insbesondere für den trockenen Norden Deutschlands. Die sich dort einstellende Trockenheit bedeutet aber auch, dass man seinen Körper entsprechend schützen sollte.
Luft trocknet aus
Dabei geht die Austrocknung der bodennahen Luftschichten recht schnell vor sich. Ursache ist kalte Höhenluft, die aus dem entsprechenden Höhentief vor der Küste Norwegens herausströmt und unter Einfluss des Hochs Therese gelangt, während sie den Norden Deutschlands erreicht.
Hoher Luftdruck am Boden heißt dabei ja zunächst absinkende Luft. Durch das Absinken erwärmt sie sich und kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Kommt sonst keine Feuchtigkeit durch andere Einflüsse hinzu, sinkt somit die relative Luftfeuchtigkeit. Das ist dann auch der Grund, warum ein Hoch so oft mit freundlichem Wetter zusammenhängt, jedenfalls in den Sommermonaten lösen sich die Wolken ganz oder teilweise auf.
Bei beständigem Hochdruckeinfluss sorgen die derzeit langen Tage zudem dafür, dass sich die Luft in Bodennähe durch die Sonne immer mehr erwärmt, sodass sie dadurch auch immer weiter austrocknet, jedenfalls sofern keine anderen Einflüsse hinzukommen.
Waldbrandgefahr steigt
Dies ist im Norden Deutschlands auch der Fall, denn in den nächsten Tagen wird dort der Hochdruckeinfluss dominant sein. Ist aber die Luftfeuchtigkeit gering, kommt es dadurch auch zur erhöhten Verdunstung. Das ist nicht nur bei uns Menschen so, sondern auch in der Flora. Es kommt also zur Austrocknung auch mancher Gehölze und Gräser. Dadurch entsteht in den kommenden Tagen eine kuriose Situation: Zum einen werden in Norddeutschland einige Landschaften vor allem von der Elbe überflutet werden, außerhalb der Überschwemmungsgebiete herrscht dagegen gebietsweise mittlere, vor allem im Mecklenburgischen örtlich hohe Waldbrandgefahr (Gefahrenstufe III von IV). Dass dabei die Warnstufe nicht noch höher steigt, verdanken wir einer extrem hohen Bodenfeuchte durch die Vorwitterung, der höchsten seit 50 Jahren.
Trockene Luft mit weniger Wassergehalt hat aber noch eine andere Eigenschaft: das Licht wird weniger "diffus gestreut", man kann in trockener Luft wesentlich weiter sehen. Dadurch erhöht sich auch der Anteil der am Boden ankommenden Strahlung, sowohl des sichtbaren, als auch des UV-Lichts. Dementsprechend sollte man bei einem dann mäßig hohen UV-Index auch an Sonnenschutz denken. Die UV-Belastung ist dabei übrigens unabhängig von der Temperatur.
Pollen und Zecken
Weitere typische Sommerbelastungen verstärken sich dadurch ebenfalls, im trockenen Norden mehr als im unbeständigeren Süden Deutschlands: Die Gräserpollen fliegen häufig mäßig bis stark in den kommenden Tagen, von Südwesten her stellt sich auch zunehmend ein mäßiger Flug der Roggenpollen ein, der örtlich auch bereits starke Intensität annehmen kann. Genauere Informationen für den Aufenthaltsort kann man mittels PollenPro oder auf unserer Pollenflug-Webseite erhalten. Gleiches gilt für die Zeckenaktivität, die vor allem in der Mitte Deutschlands wieder sehr hoch ist.