Glätte zum Wochenende

Wer am Freitag oder Samstag in sein Auto steigt, sollte trotz Tauwetter aufpassen, Glätte droht

Die schon seit Tagen angekündigte Milderung ab Freitag scheint sich in den Vorhersagemodellen weiter zu manifestieren. Beim Übergang ist allerdings Vorsicht geboten, denn zum Wochenend-Verkehr in das dritte Adventswochenende kann es vor allem im Osten sehr glatt werden.

Grund ist der schon in den gestrigen News zu Weihnachten erwähnte Kampf der Luftmassen. Zunächst scheint sich dabei vom Atlantik her das mächtige Tief mit dem Namen Nicki durchzusetzen. Das kräftige Tief transportiert feuchte und recht milde Meeresluft nach Westeuropa, und von dort erreicht die mildere Luft am Donnerstag den Südwesten Deutschlands, am Oberrhein sind dann bereits Temperaturen bis +4°C möglich.

Von hier aus verdrängt "Nicki" mit seiner Warmfront die Kälte aus Deutschland, diese hat dann in der Nacht zum Samstag den Nordosten erreicht (rote Frontenlinie mit Halbkreis-Symbolen in Abb. 2). Die Schneefallgrenze steigt dabei sprunghaft von 0 auf 1.500 bis 2.000 m an, sodass sich teils kräftiger Schneefall bis in die Mittelgebirgsgipfel in Regen verwandeln wird. 

Viel Schnee und Glatteis im Nordosten
Doch gibt es da noch den Gegenspieler, das Hoch "Thomas" über dem Westen Russlands. Dieser wird mit auffrischendem Südostwind noch lange kältere Frostluft heranführen. Daher wird es im Norden und Nordosten noch längere Zeit teils kräftige Schneefälle geben, teils besteht auch die Gefahr von Verwehungen. Auf geräumten Flächen bekommen wir dann teilweise noch eine Glatteis-Situation: Während in der Höhe bereits Plusgrade herrschen (Abb. 3) und es dementsprechend regnet, herrschen in Bodennähe noch Minustemperaturen.

Wo also der Schnee geräumt wurde, kann dieser Regen dann auf gefrorene Straßen und Böden fallen, die nach der kalten Vorwitterung gut ausgekühlt worden sind. Dies erkennt man auch beim Vergleich der Wettersymbole mit den gleichzeitig erwarteten Temperaturen der Fahrbahnoberfläche. In Abb. 4 haben wir den gefährdetsten Bereich in der Nacht zum Samstag markiert, nämlich dort, wo Regen auf gefrorene Straßen trifft. Noch länger dürfte es auf Gehwegen, vor allem auf Kopfsteinpflaster noch "Glätteinseln" geben. 

Also: Wer sich ab Freitagnachmittag mit dem Auto auf den Weg macht und sein Ziel insbesondere im Norden oder Nordosten Deutschlands liegt, der sollte mit erheblichen Verkehrsbehinderungen durch Schneefall oder auch Glatteis rechnen. Es lohnt sich, zeitnah die Unwetterwarnungen im Auge zu behalten. Wer weitere Fragen hat oder zeitnahe Informationen möchte, der kann uns auch auf Facebook und Twitter folgen.