Bleibt der Sommer bei uns?

Bleibt das bevorstehende Badewetter nur ein Intermezzo oder schafft der Sommer 2012 noch die Wende?

Nun ist er also endlich da: der lang ersehnte Sommer. Viel Sonnenschein, badetaugliche Temperaturen und vieles mehr, was wir bisher zum Teil sehnlichst vermisst haben. Doch kann er sich auch für längere Zeit behaupten oder wird es nur ein kurzes Intermezzo geben?

Aktuelle Wetterlage
Schauen wir uns Abbildung 2 an, so sehen wir das recht lang gezogene Hochdruckgebiet XERXES, welches sich mit Zentrum über Osteuropa befindet. Dieses Hochdruckgebiet ist flankiert von Tiefdruckgebieten sowohl über dem Nordmeer als auch über Italien. Letzteres kann trotz seiner wenig markanten Erscheinung im Bodendruckfeld als sehr interessant bezeichnet werden. Es handelt sich hierbei nämlich über ein ziemlich wetteraktives „Höhentief“. Dieses führt, wie der Name impliziert, kalte Luft in höheren Luftschichten mit sich, was insbesondere über den feuchten und warmen Mittelmeerflächen zur Ausprägung von teils kräftigen Schauern und Gewittern führt.

Mit WeatherPro for iPad können Sie diesbezüglich ab sofort ein neues Feature nutzen: Den europaweiten Abruf von aktuellen Blitzdaten (siehe Beispiel in Abbildung 3). Sollten Sie sich möglicherweise selbst im Urlaub in einer akut gewittergefährdeten Region aufhalten, bleiben sie mit MeteoGroup also auch über dieses Medium auf dem neuesten Stand.

Kurzes Intermezzo oder beständiges Sommerwetter?
Doch kommen wir zurück zum Wetter in Mitteleuropa. Zunächst wird das Hochdruckgebiet XERXES noch Bestand haben, im Laufe der Woche werden aber allmählich feuchtere Luftmassen herangeführt, so dass das Risiko zunächst nur für lokale Wärmegewitter, zum Wochenende dann für häufigere Niederschläge ansteigt. Betrachten wir nun die Abbildungen 4 bis 6, so können wir schnell erkennen, dass der Tiefdruckeinfluss wieder sukzessive zunehmen wird. Einhergehend mit einer Kaltfront, die am Wochenende teils kräftige Schauer und Gewitter bringen wird, reißt der Zustrom der hochsommerlich warmen Luftmassen ab, was sich bereits spürbar an den prognostizierten Höchsttemperaturen am Sonntag äußert. Behaftet ist diese Prognose zwar noch mit Unsicherheiten, allerdings eher weniger in dem Sinne, dass wir hoffen können, dass uns die Kaltfront nicht erreicht, sondern wann sie uns genau überqueren wird.

Unwetterpotenzial!
Im Zuge dieser Kaltfront muss am Wochenende einhergehend mit teils kräftigen Gewittern lokal mit Unwettergefahr gerechnet werden, da die Luftmasse, die ausgeräumt wird, sehr schwül und energieträchtig sein wird. Untermauert wird dies durch die in Abbildung 6 dargestellte Maximalabschätzung des Niederschlags insbesondere am Wochenende.

Wie geht es nach dem Wochenende weiter?
Nachfolgend stellt sich aller Voraussicht nach ein ähnliches großflächiges Strömungsmuster ein, wie wir es in den letzten Wochen bereits gewohnt waren. Schwül-warme und kühlere Abschnitte wechseln sich ab und es wird generell eher unbeständig. Ein stabiles Hochdruckgebiet, welches über längere Zeit für sonnenscheinreiches und warmes Wetter sorgt, ist leider nicht in Sicht, was mit der Ensemble-Vorhersage für Berlin in Abbildung 7 bestätigt wird.