Nächste Unwetter

Und es geht weiter - schon wieder schwüle Wärme, schon wieder Unwettergefahr, hier die Details:

Das Wetter kommt in diesem Sommer zunächst nicht zur Ruhe. Ruhige und trockene Wetterphasen sind höchst vorübergehend, und wie schon gestern an dieser Stelle verlautbart, wird es weiterhin wechselhaft bleiben. Genug Gesprächsstoff also für uns, um an dieser Stelle die nächste Unwettergefahr für Deutschland zu beleuchten:

Momentan jedoch stehen die Zeichen eher auf Beruhigung. Ursache hierfür ist eine von Skandinavien her bis zu uns nach Deutschland reichende Hochdruckbrücke. Dadurch lassen die Niederschläge von Nordwesten her immer weiter nach, am ehesten muss man noch vom Bayerischen Wald bis nach Ostsachsen bis in die Nacht zum Mittwoch hinein mit kräftigeren Schauern oder Gewittern rechnen.

Zunächst Zwischenhoch
Noch deutlicher ist dann der Zwischenhocheinfluss am Mittwoch zu bemerken. Meist bleibt es trocken, wenngleich einer kleinen Störung zu verdanken ist, dass vor allem zwischen Thüringen und Bayern noch kurze Schauer oder Gewitter möglich sind. Anonsten bilden kurze Regengüsse örtliche Ausnahmen, und die Sonne ist gut vertreten. Gleichzeitig sieht es auch wieder gut dafür aus, dass man am Nachmittag im Freien sitzen kann, ohne frieren zu müssen. Denn über Westeuropa hat sich ein Tief abgeschnürt, welches auf seiner Vorderseite bereits wieder wärmere Luft nach Deutschland transportiert - eine ähnliche und zunehmend instabile Wetterlage, wie wir sie in den letzten Wochen so oft hatten.

Donnerstag
Und so kommt es, wie es kommen muss: Zum Donnerstag hin wird es wieder unruhig. Denn während von Westeuropa her der Tiefdruckeinfluss zunimmt, wird auf der Vorderseite des dortigen Kaltluftvorstoßes sozusagen als Gegenbewegung die feucht-warme und instabile Luft mit der schwachen südwestlichen Höhenströmung auf uns zu transportiert. Dementsprechend können sich am Donnerstag im Tagesverlauf über den Süden und Westen wieder Schauer und Gewitter ausbreiten. Diese haben das Potenzial, auch örtlich bereits wieder unwetterartig auszufallen. Vor allem im östlichen Bayern ist die höchste Energie vorhanden (Abb. 2), womit erneut mit Starkregen, Hagel und Sturmböen gerechnet werden muss.

Der Norden indes profitiert noch von dem schwachen Hochdruckeinfluss aus Skandinavien, sodass sich die Gewitterneigung nördlich von Hamburg, Halle und Cottbus noch in Grenzen hält und man dort im Binnenland bei sommerlicher Wärme einen weiteren, meist freundlichen Tag genießen kann. In Richtung Ostsee ist es zwar etwas kälter, aber auch dort geht es bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken meist trocken zu. Wetterlage und Temperaturen für den Donnerstag sind auch in Abb. 3 zusammengefasst.

Freitag: Verbreitet Gewitter
Ab der Nacht zum Freitag steigt dann die Unwettergefahr in Deutschland an. Denn die kühlere Luft dringt von Westen her nach Deutschland vor und schiebt die feuchtwarme Luft allmählich nordostwärts ab (Abb. 4). Wie kräftig dabei die Gewitter ausfallen, hängt dabei auch von der Tageszeit ab. Vor allem in der Osthälfte Deutschlands kann dabei zunächst noch die Sonne scheinen, sodass die bodennahe Luft erwärmt wird und dadurch viel Energie zur Verfügung steht (Abb. 5) und der Temperaturunterschied mit der Höhe groß ist. Zusammen mit der Dynamik, die durch den Vortoß der kälteren Luft an und vor dem Tiefausläufer entsteht, sind damit wieder alle Zutaten für lokale Unwetter gegeben.

Landesweit (Abb. 6) kann es dabei zu teils kräftigen Gewittern kommen, die örtlich Hagel, Starkregen und Sturmböen bringen. Da dieses Wetter jedoch hochdynamisch ist und es besonders dann auf kleinste Unterschiede ankommt, kann eine genauere Eingrenzung der gefährdetsten Gebiete heute noch nicht erfolgen. Es lohnt sich daher, ab Donnerstag regelmäßig das Radar und die Unwetterwarnungen für seinen Aufenthaltsort zu verfolgen. Der Unwetterindex des Europäischen Vorhersagemodells (Abb. 7) zeigt jedenfalls erhöhte Signale für markante Erscheinungen vom Harz bis in die Altmark sowie Lüneburger Heide einerseits sowie zwischen Eifel, Saar und Hunsrück andererseits.

Wochenende
Auch am Samstag könnte sich im Osten Deutschlands noch die wärmere Luft mit kräftigeren Gewittern halten. Sonst dominieren Temperaturen, die mit ihren Höchstwerten meist im Bereich 20 bis 25 Grad liegen, und trotz einiger Schauer oder Gewitter sind im übrigen Land Unwetter eher unwahrscheinlich. Insbesondere gibt es auch wieder längere sonnige Phasen.