Pfingstwetter-Trend

Die Wettervorhersage für Pfingsten gestaltet sich unsicher, dennoch gibt es einen Trend

Bei der Planung für die Pfingst-Feiertage spielt natürlich auch das Wetter eine große Rolle. Wir schauen heute genauer auf die Wetterlage am Pfingstwochenende, wobei sich einige Unsicherheiten ergeben.

Grundsätzlich steht jedoch zunächst einmal fest, dass wir überall in Deutschland guter Hoffnung auf freundliche Wetter-Abschnitte sein dürfen und dass es zwar nicht mehr ganz so warm wie jetzt, aber auch nicht wirklich kalt werden wird.

Grund für die Abkühlung ist zunächst die in den gestrigen News angesprochene kühlere und trockenere Festlandsluft, die sich zur Wochenmitte von Nordosten her bei uns durchsetzen wird. Jedoch setzt sich zeitgleich auch die Sonne am Rand von Hoch Otto über Skandinavien beinahe vollständig durch. Dieses mäßig warme Wetter wird jedoch in Richtung Pfingsten nicht so stabil bleiben, wie es zunächst beginnt. Ursache hierfür ist abermals ein Höhentief.

Vorhersageproblem Höhentief
Dieses Höhentief besteht aus einem abgeschlossenen Bereich kalter Luft in höheren Luftschichten, dass sich von einem Kaltluftvorstoß über Osteuropa abgetrennt hat und nun an der Südflanke des Hochs von dort auf Deutschland zuzieht. Mit derartigen Höhentiefs haben die Computer-Vorhersagemodelle immer wieder Probleme, ihre Zugbahn genau zu prognostizieren; man kann sie sich in etwa wie ein Fettauge in der Suppe vorstellen, dessen Bewegung ebenso schwer nachzuvollziehen ist.

Zieht solch ein mit kalter Luft angefülltes Höhentief über die wärmere Luft hinweg, so können sich leicht Quellwolken und Schauer oder auch Gewitter bilden. Dementsprechend muss die Grundtendenz für Pfingsten lauten: Von Osten her unbeständiger.

Die Unsicherheit eingrenzen
Wir sehen also anhand des Modellvergleichs in den Abb. 2 und 3 sowie der daraus resultierenden Niederschlagsprognosen in Abb. 4, dass aus heutiger Sicht für einen speziellen Ort nicht genau vorhergesagt werden kann, ob denn dort nun an welchem Tag Schauer niedergehen werden oder nicht.

Man kann jedoch mithilfe von Modellvergleichen sowie der noch recht neuen Technik der Ensembleprognosen Gebiete in Deutschland herausdestillieren, in denen Schauer eher unwahrscheinlich oder wahrscheinlich sind. Diese Wahrscheinlichkeiten sind in den Abb. 5 und 6 dargestellt. Sie basieren auf unserem Multi-Model MOS, das sowohl Informationen der wichtigsten Vorhersagemodelle als auch die der Ensembleprognose vereint. Zusätzlich können auch unsere Meteorologen noch Veränderungen vornehmen. 

Am ehesten trocken / am ehesten nass:
Wo ist es also wahrscheinlich, dass man Pfingsten meist ungestört im Freien verbringen kann, und wo sollte man am ehesten die Kaffeetafel lieber drinnen decken, damit sie nicht durch Schauer jäh unterbrochen wird?

Dass es an beiden Pfingsttagen zumindest die meiste Zeit trocken bleibt, ist am wahrscheinlichsten in Ostfriesland, dem südlichen Niedersachsen, dem östlichen Westfalen, im Rhein-Main-Gebiet, an der dänischen Grenze und zwischen Rügen und dem Stettiner Haff. Dagegen muss man vor allem im Thüringer Becken an beiden Tagen mit Schauern oder Gewittern rechnen, ansonsten am Pfingstsonntag besonders auch bis nach Westsachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, am Pfingstmontag verlagert sich der Schwerpunkt dann nach Mecklenburg, in die Altmark und die Westprignitz. Insgesamt nimmt die Niederschlagsneigung zu Pfingstmontag hin auch in Alpennähe und im Westen Deutschlands zu, dafür steigen auch die Temperaturen.

Noch genaueres Pfingstwetter wird sich wohl in den kommenden Stunden und Tagen vorhersagen lassen können. Wer das aktuellste Pfingstwetter sehen möchte, der kann regelmäßig unsere Deutschlandkarte besuchen.