April kann alles

Von Frost bis Hitze ist alles möglich. Kann der Aprilverlauf etwas über unser künftiges Wetter verraten?

Nach der zu erwartenden Wärmeperiode zum Ende dieses Monats (wir berichteten) dürfte sich wieder gezeigt haben, was für einen Temperaturbereich der April abdecken kann. Kann er uns auch was über das Maiwetter oder gar das Wetter im Sommer verraten?

Rückblick auf vergangene Jahre
Der Monat April ist damit für seine Launenhaftigkeit nicht nur sprichwörtlich interessant. Bei uns sind deswegen so viele verschiedene Wettererscheinungen möglich, weil Polarlufteinbrüche bis zum Ende hin noch Schnee bis in tiefe Lagen bringen können. Dies funktioniert im Herbst nicht so gut, da dann das Meerwasser die Luft auf dem Weg hierher noch erwärmen kann. Andererseits erwärmt sich das Festland vor allem zum Ende des Monats hin, sodass auch schon sommerliche Temperaturen möglich sind.

Insgesamt lernt man aus der Erfahrung der vergangenen Jahre, dass man sich weder auf Kälte-, noch auf Wärmeperioden im April verlassen sollte. So startete beispielsweise der April 1991 nach einem zu warmen März ebenfalls warm. Viele blickten schon in voller Vorfreude auf einen schönen Frühling und Sommer. Doch staunte man nicht schlecht, als relativ genau zur Mitte des Monats ein Kaltlufteinbruch für Schnee bis in tiefe Lagen und Nachtfröste sorgte. Viele Obstblüten fielen der Kaltluft zum Opfer. Auch der Mai fiel sehr kühl und unbeständig aus.

Das komplette Gegenteil bildete der April 2007, ein Sommermonat im Frühling. Es war der wärmste, niederschlagsärmste und sonnenscheinreichste in den Wetteraufzeichnungen bisher. Die Flüsse, unter anderem der Rhein, führten extremes Niedrigwasser, und Boulevardmedien befürchteten einen "Sahara-Sommer". Dieser blieb jedoch aus, im Gegenteil: der Sommer 2007 war über Strecken nass und nur vorübergehend warm.

Zusammenhang mit dem Sommer?
Nun gibt es einige Bauernregeln, die der Witterung im April eine Aussage für das Wetter im folgenden Sommer zu entlocken versuchen, beispielsweise: "Wie's im April und Maien war, so wird das Wetter im ganzen Jahr" oder "Nasser April - trockener Juni". Doch bereits die oben genannten Beispiele können diese Regel nicht bestätigen, und auch eine von Prof. Horst Malberg durchgeführte Untersuchung ergab keinen statistischen Zusammenhang.

Nur der Vollständigkeit halber zeigen wir also eine "Ähnlichkeitsanalyse" bei den Abbildungen. Dort ist der Temperaturverlauf der Jahre zu sehen, die einen ähnlichen Temperaturverlauf wie bisher das jetzige hatten. Dort ist in den meisten Fällen nach einem kühlen Februar und warmen März der Mai eher zu warm, der Juni aber dann oft kühl gewesen. Doch ob dies auch für 2012 zutrifft, kann derzeit niemand sagen. Wer so weit wie möglich in die Zukunft schauen möchte, tut dies daher am besten mithilfe von Ensembleprognosen, doch enden diese auch bei einem Vorhersagezeitraum von 15 Tagen.