Orkantief JOACHIM

Heute gibt es weitere Details über das Orkantief JOACHIM, das Freitag über Deutschland hinweg zieht

Nachdem gestern noch große Uneinigkeit unter den verschiedenen Vorhersagemodellen herrschte (wir berichteten), stehen die Zeichen jetzt doch eindeutiger auf "Sturm" - jedoch nicht für alle und nicht in gleich starker Form. 

Dabei zeichnet sich nun ab, dass sich das über dem Atlantik rapide verstärkende Tief Joachim mit dem Zentrum über Nordfrankreich oder den Ärmelkanal in Richtung Nordrhein-Westfalen zieht, um dann auf weiter ost-nordöstlichem Kurs über Sachsen-Anhalt und Brandenburg in Richtung Polen zu wandern (Abb. 2 bis 4).

Regen und Schnee
Auf seiner Vorderseite schiebt es dabei milde und feuchte Luft vor sich hier, darum setzt bereits im Laufe des heutigen Abends und in der Nacht teils kräftiger und andauernder Regen ein, in Ostbayern ist zunächst auch noch Schneefall möglich.

Dieses Gebiet schauerartigen Regens wird ebenso nordostwärts über Deutschland wandern, auch südlich des Tiefdruckzentrums folgt Regen nach. Nördlich und nordwestlich von "Joachim" wird dagegen polare Luft "angezapft", die dafür sorgt, dass dort der Regen im Laufe des Freitagnachmittags bis in die Nacht zum Samstag in Schnee übergehen kann, dabei kann es in der Nordhälfte Deutschlands auch im Flachland gebietsweise zu Glätte durch Schneematsch kommen (siehe Abb. 5).

Sturm, vor allem im Südwesten Orkanböen
Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden südlich und südwestlich des Tiefdruckzentrums erreicht. Für das Flachland wird dabei insbesondere die Schauerphase nach Durchzug des Zentrums interessant, da der sehr kräftige Höhenwind dann bei Schauern auch in Form von Böen bis zum Boden "heruntergemischt" werden kann.

Ab Mittelgebirgslagen herrscht bereits ab Freitagmorgen von Südwesten her die Möglichkeit von kräftigen Winden bis Orkanstärke. Schwerpunkt im aktuellen Modellvergleich ist hier der Schwarzwald. Wie in Abb. 6 zu sehen, drohen dort Windspitzen über 130, in  Kammlagen auch über 150 km/h. Durch die aufgeweichten Böden herrscht daher die Gefahr umstürzender Bäume, genannt Windbruch. Die Höhenlagen, insbesondere im Süden Deutschlands, sollten am Freitag und in der Nacht zum Samstag gemieden werden!

Auch sonst kommt es vor allem in der Südhälfte Deutschlands zu schweren Sturmböen, auch einzelne orkanartige Böen (104 - 118 km/h Windspitze) sind möglich. Dabei muss ebenfalls mit umstürzenden Bäumen, herabfallenden Ästen oder Dachziegeln gerechnet werden. Autos sollten möglichst nicht in der Nähe von Baugerüsten oder größeren Werbeplakaten geparkt werden, leichte Gegenstände gesichert werden.

Für den genauen zeitlichen Ablauf in der eigenen Region empfiehlt es sich, regelmäßig die Unwetterwarnungen im Auge zu behalten. Weitere Infos folgen auch im Laufe des heutigen Tages im Rahmen der MeteoShow.