Wochenübersicht

In dieser Woche gibt es ein wildes Auf und Ab. Vor allem im Südosten schüttet es. Wie groß ist die Unwettergefahr?

Die nun begonnene Woche wird wohl sehr bewegt ausfallen. Statt immer wiederkehrender Hochdruckgebiete, wie es seit Dezember letzten Jahres der Fall war haben wir es nun mit einer Abfolge von Tiefausläufern zu tun. Dementsprechend wechselhaft zeigt sich auch unser Wetter. 

Am heutigen Montag (20.06.2011) zeigt sich schon, wie nah die Tiefausläufer beieinander liegen: Im Nordosten Deutschlands starteten wir noch mit Überresten des Tiefs Fabian. Bevor dann der Dirigent namens "Gunnar" vom Seegebiet vor Irland den Taktstock schwingt, streckt aber zunächst Hoch "Francesca" ihre Fühler aus. Darum gibt es nach den morgendlichen, meist schwachen Schauern zunächst auch etwas Sonne.

Jedoch kündigt sich gleichzeitig am Rhein schon wieder dichtere Bewölkung an, die besagtem "Gunnar" zuzuschreiben ist. Genauer ist es der Tiefausläufer, der die von Frankreich herannahende wärmere Luft bringt (Abb. 2). Der dazugehörige Regen kann dann im Tagesverlauf auch hier und da in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern auftauchen, während nach Nordosten hin noch einzelne Schauer möglich sind.

Am Dienstag rückt dann die warme Luft von Südwesten her mit besagtem Tiefausläufer weiter nach Deutschland voran. Wie in Abb. 3 zu sehen ist, profitiert dabei der Norden von der Tatsache, dass dieser über Frankreich "zurückgehalten" wird. In der kühleren Luft an Nord- und Ostsee kann man sich daher über viel Sonne freuen, auch in Alpennähe scheint sie häufig.

Der Tiefausläufer, der sich nun über die Mitte Deutschlands von West nach Ost erstreckt, sorgt dann hier allerdings für dichte Bewölkung und vor allem in der ersten Tageshälfte hier auch für Schauer oder etwas Regen. Im Süden wird man die wärmere Luft bereits deutlich spüren. Im Zusammenspiel mit der Sonne treten hier häufiger sommerliche Höchsttemperaturen auf.

Mittwoch richten sich unsere Augen vor allem auf die kältere Luft, die von Großbritannien und dem Norden Frankreichs her allmählich näher rückt (siehe die Farbflächen in Abb. 4). Die zugehörige Kaltfront, die diese Abkühlung von der Nordsee her mitbringt, wird vermutlich aber nur sehr langsam über Deutschland ostwärts ziehen und dabei auch zur Wellenbildung neigen.

Nach Südosten hin hält sich dementsprechend die feucht-warme Luft am längsten, und hier in Bayern beginnt der Tag auch oft noch mit Sonnenschein. Dementsprechend sind in Richtung Passau durchaus Höchsttemperaturen nahe der 30°C-Marke möglich. In dieser energiereichen Luft (Abb. 5) sind in der Südosthälfte einzelne kräftige Schauer und Gewitter möglich, dabei besteht auch Unwettergefahr durch Starkregen, Sturmböen und Hagel.

Auch bis in den Donnerstag, Fronleichnam, hinein fällt entlang der Luftmassengrenze selbst (Abb. 6) schauerartiger, teils länger anhaltender und gewittriger Regen. Während diese Luftmassengrenze bis Donnerstag nur sehr langsam weiter zieht, summieren sich die Niederschläge insbesondere im östlichen Oberbayern auf beachtliche Werte (Abb. 7). Durch die Kombination von kräftigen Gewittern und nachfolgendem Dauerregen muss damit dort auch mit lokalen Überflutungen gerechnet werden.

Nachfolgend setzt sich ruhigeres und freundlicheres Wetter durch, jedoch schon bald gefolgt von neuen Schauern, die in kühlerer Luft an einem weiteren Tiefausläufer von "Gunnar" heranziehen. Am freundlichsten wird der für einige Bundesländer begangene Feiertag also in einem Streifen zwischen Saarland, Thüringen und Brandenburg/Berlin werden, die sich wörtlich "zwischen den Fronten" befinden.  Die Höchsttemperaturen liegen meist nur noch im Bereich der 20°C-Marke, im Nordosten etwas darüber.

Freitag und Samstag folgen dann zwei Tage mit wechselhaftem, teils windigem Schauerwetter in der kühleren Luft (Abb. 8), ganz zu vergleichen mit dem der vergangenen Tage. Am Sonntag scheint sich dann von Westen her Hochdruckeinfluss mit mehr Sonne durchzusetzen. Die Temperaturen liegen dabei in einem Bereich von maximal 15 bis 20°C.