Unwetter über Deutschland

08.07.2015

Am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch zogen Gewitter über Deutschland, die zum Teil unwetterartig ausfielen, wen traf es besonders schlimm?

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Schon in unserer gestrigen News haben wir über mögliche Unwetter am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch geschrieben, was es dazu braucht und wie schwierig die ortsgenaue Vorhersage ist. Aber gab es nun Unwetter und wen traf es besonders schlimm?

Sonne und Hitze

Zunächst begann der Tag in ganz Deutschland ruhig und mit viel Sonnenschein. Dabei stiegen die Temperaturen fast landesweit wieder auf Werte von oder über 30 Grad, nur in Richtung Küsten und im Bergland war es etwas angenehmer. Somit setzte sich vor allem im Süden die Hitze vom Wochenende fort, in der Nordhälfte Deutschlands konnten wir ja immer hin am Montag mal kurz etwas „Abkühlen“. Spitzenreiter in Sachen Temperatur war am Dienstag vor allem wieder der Süden, Ihringen in Baden-Württemberg maß 38,5 Grad, aber auch sonst wurden dort verbreitet um 35 Grad erreicht. Weiter nördlich war es nicht viel weniger heiß, ausgenommen die Küstenregionen. Zum Mittag hin zogen dann aber bereits die ersten dichteren Wolken im Westen und Nordwesten auf, die dann auch Schauer und am Nachmittag erste Gewitter mit sich brachten. Diese kamen im weiteren Verlauf immer weiter nach Osten voran. Der Süden und Osten des Landes blieb bis zum Abend noch verschont, zur Nacht hin kamen die Gewitter aber auch dort an. In unseren News von gestern hatten wir bereits das Unwetterpotenzial erwähnt, aber wo gab es diese?

Wen traf es besonders schlimm

In der Tat führten die Gewitter mancherorts zu erheblichen Schäden durch Böen, Blitzeinschläge, Starkregen und Hagel. Werfen wir zunächst mal einen Blick auf die Warnkarten der Unwetterzentrale von gestern Abend um 20:40 Uhr und 21:44 Uhr, dort sieht man Bereiche, die rot (Warnung vor starkem Unwetter) oder sogar violett (Warnung vor extrem starken Unwetter) bewarnt worden sind. Besonders betroffen war demnach ein Streifen von der Pfalz über Hessen, Westthüringen bis ins südliche Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie Nordbaden und Teile Bayerns.

Laut Medienberichten traf es Framersheim in Rheinland-Pfalz besonders schlimm, hier sollen mehrere Dächer abgedeckt worden sein und umgestürzte Bäume sorgten für Schäden. Augenzeugen berichteten auch von einem Tornado, dieser wurde aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigt. Die Schäden sollen sich auf mehrere Millionen Euro belaufen und auch Menschen sollen durch herumfliegende Gegenstände verletzt worden sein. Aber auch in Sachsen-Anhalt kam es zu einigen Schäden durch die Gewitter. Vor allem traf es die Landkreise Mansfeld-Südharz, Saalekreis und Halle. Dort kam es durch Starkregen und schwere Sturmböen bis hin zu Orkanböen zu Schäden. So wurden Straßen mit Schlamm und Wasser überspült und einige Strommasten fielen um, was zur Folge hatte, das Haushalte zeitweise ohne Strom waren. Die Stationen Halle-Trotha und Dessau meldeten um 21 Uhr MESZ Orkanböen von 119 bzw. sogar 133 km/h. Damit war Dessau auch der Spitzenreiter in Sachen Wind, abgesehen von einer Bergstation auf 2000 m. Zudem kamen z.B. auch in Halle-Trotha 20 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde runter. In Hessen-Lichtenau gab es einen Blitzeinschlag in ein Wohnhaus, in Niedersachsen kam es durch Blitzschlag sogar zu einem Brand. Am Berliner Flughafen Schönefeld musste sogar vorübergehend die Abfertigung eingestellt werden. Insgesamt kam es zu zahlreichen Polizei- und Feuerwehreinsätzen am Dienstagabend und in der Nacht in Deutschland.

Abkühlung

Nach den Unwettern kommt die deutliche Abkühlung, während gestern noch 23 bis heiße 38 Grad erreicht wurden liegen die Höchstwerte heute oft 10 Grad oder mehr darunter. Vor allem der Nordwesten wird die deutliche kühlere Luft spüren, dort werden nur noch 17 bis 20 Grad erreicht. Im restlichen Deutschland sind es immerhin noch 20 bis 25 Grad. Für viele wird das aber wesentlich angenehmer sein und nach einem nochmal recht kühlen Donnerstag und Freitag geht zum Wochenende ja auch wieder bergauf mit der Temperatur.